Banking à la Austria: Aktien weiter unverzichtbar
Die Volatilität wird zunehmen, aber Aktien bleiben auch 2018 ohne wirkliche Alternative. Christian Nemeth, Mitglied des Vorstandes und Chief Investment Officer der Zürcher Kantonalbank Österreich AG, gibt einen Jahresausblick für Anleger, der viel eitel Sonnenschein enthält, aber auch einige Anmerkungen, die aufhorchen lassen sollten.
Die Volatilität wird zunehmen, aber Aktien bleiben auch 2018 ohne wirkliche Alternative. Christian Nemeth, Mitglied des Vorstandes und Chief Investment Officer der Zürcher Kantonalbank Österreich AG, gibt einen Jahresausblick für Anleger, der viel eitel Sonnenschein enthält, aber auch einige Anmerkungen, die aufhorchen lassen sollten.
2017 war ein gutes Jahr für Aktien und viele Indizes erreichten Höchststände. Daneben liegen neue Technologien wie Kryptowährungen mit enormen Zuwachsraten im Trend. Vor dem Hintergrund einer boomenden Konjunktur und einer stabilen Notenbankpolitik bieten Aktieninvestments weiterhin vielversprechende Renditeaussichten. Für 2018 erwarten wir weiterhin moderates Potenzial für Kursanstiege, wenngleich wieder mehr Volatilität auf den Märkten einkehren dürfte.
Im Zusammenhang mit dem rasanten Anstieg des Bitcoin im vergangenen Jahr haben wir die Entstehung von Blasen im historischen Kontext untersucht. Wir warnen vor sich wiederholenden Mechanismen, die Marktübertreibungen gerade im Bereich der Technologie erzeugen. Ob man das Kanalbaufieber des 18. Jahrhunderts betrachtet oder die Euphorie am Neuen Markt der 90er Jahre – Anleger sehen häufig nur den Trend und vergessen dabei gerne das ökonomische Fundament. Verstärkt werden Spekulationsblasen durch hohe finanzielle Hebel und mangelhafte regulatorische Rahmenbedingungen. Gerade bei neuen Technologien werden die kurzfristigen Auswirkungen in der Regel überschätzt und die langfristigen Auswirkungen unterschätzt. Nicht zuletzt sehen wir extreme Risiken bei Bitcoin-Investments.
Inflation geht (noch) in die richtige Richtung
Die Weltkonjunktur hat sich im vergangenen Jahr weiter erholt und zeigt ein synchrones Wachstum in den meisten wichtigen Industrie- und Schwellenländern. Insbesondere die Situation in den Schwellenländern hat sich deutlich verbessert. Brasilien und Russland haben den Weg aus der Krise geschafft. Damit einhergehend sind die Inflationsraten in diesen Ländern gefallen und haben den Notenbanken Spielraum für Zinssenkungen eröffnet. Ein anderes Bild zeigt sich in den meisten Industriestaaten. Hier sind die Inflationsraten leicht nach oben gegangen und nähern sich den Zielwerten an. Für 2018 gilt es, den Inflationstrend genau im Auge zu behalten. Die Fed wird ihren Straffungskurs weiter fortsetzen. Wir erwarten in diesem Jahr drei Zinsschritte der US-Notenbank. Gefährlich für die Märkte würde es dann, wenn die Inflation rascher anstiege und die Fed dazu gezwungen wäre, deutlicher zu reagieren. Derzeit erfolgt der Normalisierungsprozess aus den richtigen Gründen. Das stabile Wirtschaftswachstum ist die Basis für weitere Unternehmensinvestitionen.
China, die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt, hat 2017 das höchste Wachstum seit drei Jahren verzeichnet. Nichtsdestotrotz muss sich auch China ständig weiterentwickeln. Der erste Schritt – jener von der billigen Massenproduktion hin zur Fertigung höherwertiger Güter – ist bereits vollzogen. Damit die Bevölkerung des Landes auch im höheren Einkommensbereich Fuß fassen kann, sind vor allem Investitionen im Hochtechnologie-Bereich vonnöten. Chinas politische Führung hat im Rahmen des letzten Parteitags bekräftigt, diese Entwicklung vorantreiben und unterstützen zu wollen.
Renditechancen im pazifischen Raum
Aufgrund der positiven Weltkonjunkturaussichten liegt unser Anlageschwerpunkt auch 2018 im Aktien-Bereich. Besonders der pazifische Raum steht im Vordergrund. Übergewichtet sind wir aufgrund der niedrigen Unternehmensbewertungen und des massiv anziehenden Binnenkonsums vor allem in Japan. Wir beurteilen jedoch auch andere Märkte wie etwa die USA durchaus positiv. Anders bewerten wir die Entwicklung auf den Anleihemärkten. Die Zinswende in den USA ist bereits seit einiger Zeit eingeleitet und das geht auch an allen anderen Märkten nicht spurlos vorüber. Somit werden die Renditen der Staatsanleihen weiter steigen und die Kurse damit zumindest kurzfristig belastet. Investments in Aktien sind unverzichtbar, allerdings werden Anleger wieder mehr Geduld brauchen, da die Schwankungen zunehmen. Diese sind jedoch kein Anlass für Nervosität, mehr Volatilität bedeutet lediglich eine Rückkehr zur Normalität.
Die Zürcher Kantonalbank Österreich AG ist ein auf Private Banking – insbesondere die professionelle Betreuung von vermögenden Privatpersonen und Familien, Stiftungen sowie Unternehmern – in Österreich und Süddeutschland spezialisiertes Institut. An den beiden Standorten Salzburg und Wien sind 91 Mitarbeiter beschäftigt. Aktuell verwaltet die Bank ein Geschäftsvolumen von 2,0 Milliarden Euro und verzeichnet ein jährliches Wachstum von 15 bis 20 Prozent. Bei den international anerkannten Thomson Reuters Lipper Fund Awards 2017 wurde die Zürcher Kantonalbank Österreich AG mit zwei ersten Plätzen ausgezeichnet. Beim Österreichischen Dachfonds Award 2016 des GELD-Magazins wurden Portfolios des Hauses mit den Plätzen eins und drei prämiert. Die Zürcher Kantonalbank Österreich AG ist eine 100-prozentige Tochter der Zürcher Kantonalbank, Zürich. Das Schweizer Traditionshaus blickt auf eine mehr als 140-jährige Geschichte zurück und wurde aktuell zum sechsten Mal in Folge als sicherste Universalbank der Welt ausgezeichnet (Quelle: Global Finance Media Inc.). Als einziges Universalbank-Institut weltweit besitzt die Zürcher Kantonalbank, Zürich, ein Triple-A-Rating aller drei großen internationalen Ratingagenturen (Moody’s, S&P und Fitch).