Bauwerte sehr gefragt
Nach der kräftigen Korrektur in der Vorwoche, die auch bei den Bauwerten deutlich zu spüren war, zeigten sich diese innerhalb der jüngsten Erholung besonders fest. Der DAXsector All Construction (WKN A0SM7M), der insgesamt 18 Firmen aus dem Sektor umfasst, die in den Marktsegmenten Prime, General und Entry Standard der Deutschen Börse gelistet sind, legte um 6,2% zu. Beim DAXsector Construction (WKN 966030), der die sieben Werte aus dem Prime Standard enthält, ging es sogar um 8,1% aufwärts.
Für Rückenwind sorgten vor allem die Schwergewichte Heidelberg- Cement (+9,1%), HOCHTIEF (+8,7%) und Bilfinger Berger (8,4%), die im DAXsector All Construction zusammen rund 71% wiegen. Ersterer profitierte von den bei Vorlage der Bilanz gemachten Aussichten. HeidelbergCement will 2010 wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren, wenngleich der Vorstand noch ein schwieriges erstes Halbjahr erwartet. Bei den anderen beiden Werten stehen die Bilanzen zwar erst am nächsten Dienstag (Bilfinger Berger) und Donnerstag (HOCHTIEF) auf der Agenda, womöglich setzten die Investoren aber im Vorfeld bereits auf gute Zahlen und ebenfalls positive Ausblicke. Zudem gab es Nachrichten, die gestützt haben könnten. HOCHTIEF will noch 2009 seine Konzessions-Tochter an die Börse bringen, sollte das Kapitalmarktumfeld stimmen. Außerdem meldete der Baukonzern zwei Großaufträge aus der Mongolei für seine australische Tochter Leighton mit einem Volumen von insgesamt 326 Mio. Euro. Auch Bilfinger Berger zog einen neuen Auftrag an Land und errichtet gemeinsam mit seinem dänischen Partner Per Aarsleff für 400 Mio. Euro die Fundamente des neuen Offshore- Windparks London Array.
Charttechnisch betrachtet hat der DAXsector Construction, auf den es auch ein Indexzertifikat gibt, seine in der Vorwoche verletzten Unterstützungen zurückerobert. Er könnte nun eventuell wieder das 50%-Retracement der langfristigen Abwärtsbewegung bei 490 Punkten ins Visier nehmen, und ein nachhaltiger Sprung darüber spräche für weiteren Anstieg.