BMW auf Kurs zur E-Mobilität
BMW erzielte im vergangenen Jahr ein Rekordergebnis und plant daher seine Aktionäre entsprechend am Erfolg zu beteiligen. Zudem scheint der Münchner Autobauer auch für die Zukunft gut aufgestellt zu sein.
BMW erzielte im vergangenen Jahr ein Rekordergebnis und plant daher seine Aktionäre entsprechend am Erfolg zu beteiligen. Zudem scheint der Münchner Autobauer auch für die Zukunft gut aufgestellt zu sein.
Eine Analyse von Vontobel
Denn gerade im Bereich der Elektromobilität verzeichnete das Unternehmen ein beeindruckendes Wachstum und hat zudem ehrgeizige Pläne für die Zukunft angekündigt. Ab 2025 soll eine neue Klasse, die auf einer auf elektrische Antriebe ausgerichteten Fahrzeugarchitektur basieren soll, Maßstäbe in den Bereichen Digitalisierung und Elektrifizierung setzen. Des Weiteren plant BMW die Wasserstoff-Brennstoffzelle als zusätzliche Säule der Antriebstechnologie zu etablieren.
BMW erzielt Rekordgewinne und hebt Dividende an
BMW hat im letzten Jahr das beste Ergebnis in seiner Firmengeschichte erzielt. Der Umsatz stieg von EUR 111 Milliarden auf EUR 143 Milliarden an, wobei sich Sondereffekte des Chinageschäfts und Neuwagenpreise auf Rekordniveau als Umsatztreiber herauskristallisierten. Zudem konnte der Nettogewinn um 44 Prozent auf EUR 18 Milliarden angehoben werden. An diesem Erfolg möchte BMW seine Aktionäre beteiligen. Die Dividende je Aktie wird daher von EUR 5,80 auf 8,50 angehoben, wodurch fast EUR 5,5 Milliarden an die Anteilseigner abfließen.
Ein Großteil des guten Ergebnisses ist auf die Vollkonsolidierung des Chinageschäfts zurückzuführen. Denn seit dem 11. Februar 2022 hält BMW 75 Prozent der Anteile des gemeinsamen Joint Ventures mit dem chinesischen Partner Brilliance China Automotive Holdings Ltd., welcher die restlichen 25 Prozent besitzt. Zuvor teilten sich beide Unternehmen das Gemeinschaftsprojekt zu gleichen Teilen. Seit dem BMW in dieser Beteiligung eine herrschende Position inne hat, fließen auch alle Gewinne und Verluste des Joint Ventures in die Konzernbilanz von BMW ein. Das Aufstocken der Anteile führte zu einem einmaligen Buchgewinn von fast EUR 8 Milliarden und trug somit maßgeblich zum guten Ergebnis von BMW im vergangenen Jahr bei, obwohl der Absatz von Pkws um fast fünf Prozent auf 2,4 Millionen Pkws zurückging.
Die Vollkonsolidierung des Chinageschäfts hat die Marge im Autogeschäft in den letzten Jahren um etwa 2,5 Prozentpunkte belastet. BMW erwartet für 2023 einen Absatzsprung im mittleren zweistelligen Prozentbereich in seinem Luxussegment, vor allem dank Modellen wie dem 7er, dem X7 oder den Modellen von Rolls-Royce. Über das gesamte Modellportfolio hinweg wird BMW jedoch nur ein leichtes Absatzplus von 1 bis 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr von 2,4 Millionen Fahrzeugen erwartet. BMW prognostiziert stabile Verkaufspreise für Neuwagen, während die Spitzenerträge bei Gebrauchtwagen voraussichtlich enden werden und sich die Märkte hier normalisieren dürften. Alles in allem hat BMW ein starkes Jahr hinter sich und die beschlossene Anhebung des Renditeziels auf 8 bis 10 Prozent für das laufende Geschäftsjahr dürfte Aktionäre und Analysten gleichermaßen positiv stimmen. Zudem zeigt die gute Bilanz, dass BMW in der Lage ist, auch in schwierigen Zeiten zu wachsen und seine Aktionäre angemessen zu entlohnen.
BMW verzeichnet starkes Wachstum bei Elektromobilität und setzt auf neue Technologien
Der Autohersteller verzeichnet im Bereich Elektromobilität in den ersten zwei Monaten des aktuellen Jahres ein beeindruckendes Wachstum. Der Absatz von vollelektrischen Fahrzeugen hat sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Mit dem bevorstehenden Start der neuen BMW 5er Baureihe und des vollelektrischen i5 in diesem Jahr wird BMW in praktisch jedem wichtigen Segment ein rein elektrisches Angebot haben. Bis 2030 sollen mehr als 10 Millionen vollelektrische Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert werden. BMW geht davon aus, dass in den kommenden Jahren ein steiler Wachstumspfad für seine rund ein Dutzend vollelektrischer Modelle vorliegt. Es wird erwartet, dass 2024 bereits mindestens jeder fünfte Neuwagen des Unternehmens über einen vollelektrischen Antrieb verfügt, 2025 jedes vierte und 2026 sogar rund jedes dritte. Ab 2025 soll eine neue Klasse von BMW Maßstäbe bei Digitalisierung und Elektrifizierung setzen und auf einer auf elektrische Antriebe ausgerichteten Fahrzeugarchitektur basieren. Diese neue Klasse soll sich durch ein vollständig neu entwickeltes Bordnetz mit einem grundlegend neuen UX/UI-Konzept, eine neu entwickelte elektrische Antriebs- und Batteriegeneration sowie ein neues Niveau von Nachhaltigkeit entlang des gesamten Lebenszyklus auszeichnen. BMW plant, die Marktdurchdringung der E-Mobilität zu beschleunigen und die Nachfrage nach vollelektrischen Fahrzeugen zusätzlich zu steigern.
Zudem will der Münchner Autobauer die Wasserstoff-Brennstoffzelle als zusätzliche Säule der Antriebstechnologie im eigenen Produktangebot etablieren und plant, je nach Marktanforderungen und Rahmenbedingungen in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts ein potenzielles Serienangebot. Im ersten Quartal 2023 wurde erstmals der iX5 Hydrogen in einer Pilotserie vorgestellt, der nun international für Demonstrations- und Erprobungszwecke für verschiedene Zielgruppen eingesetzt wird.