China: Jahr des Büffels beginnt mit Kursgewinnen!
Nach den Neujahresferien in der Vorwoche, in der die Börsen in Schanghai und Shenzhen geschlossen hatten, starteten die Leitindizes sehr fest in das neue Jahr, das nach dem traditionellen chinesischen Mondkalender im Zeichen des Büffels steht.
Shanghai Composite und Shanghai AShare Index (Chart) kletterten im Wochenverlauf um jeweils 9,6%. Charttechnisch betrachtet setzten sie damit ihre Aufwärtszyklen seit Anfang Januar fort, die von der unteren Begrenzung des seit November 2008 gebildeten Aufwärtstrendkanals starteten. Dabei wurde auch das Zwischenhoch von Anfang Dezember übersprungen. Nun könnte die obere Begrenzung des Kanals in Angriff genommen werden. Ein Ausbruch darüber, was einhergehen könnte mit dem Überwinden des Zwischenhochs von Oktober 2008, spräche dabei für eine Beschleunigung der Aufwärtsbewegung. Ob sich das nun freundlich begonnene Jahr des Büffels auch insgesamt als gutes Aktienjahr erweist, bleibt indes abzuwarten. Das Tierkreiszeichen steht aber immerhin für harte Arbeit, Geduld, Ausdauer und Bodenständigkeit, Eigenschaften, die in der aktuellen Krise durchaus gefragt sind. Dass auch China in einer Krise steckt, ist unumstritten. Die jüngsten Kurszuwächse zeugen jedoch von der Hoffnung, dass sich die Wirtschaft des Landes schon bald wieder erholt. Einige Analysten sehen sogar bereits ein Ende des Abschwungs. Sie verweisen auf einige Konjunkturdaten sowie auf die zügig eingeleiteten Konjunkturprogramme, die bereits zu wirken scheinen. Außerdem haben die großen Staatsbanken auf Wunsch der Regierung jede Menge Kredite vergeben und im Januar die Rekordsumme von rund 137 Mrd. Euro in die Wirtschaft gepumpt.
Zudem wurde zum Neujahrsfest Geld an Arme und Arbeitslose verteilt. Durch die Wirtschaftskrise haben Millionen von Wanderarbeitern ihren Job verloren und das Heer an Arbeitslosen stellt nun eine nicht zu unterschätzende Gefahr für die soziale Stabilität des Landes dar, weshalb die Regierung zuletzt weitere Maßnahmen zur Stimulierung der Wirtschaft angekündigte und dabei auch die Stärkung der Binnennachfrage im Blick hat. Insgesamt betrachtet scheint die chinesische Führung somit alles daran zu setzen, den Abschwung zu bremsen. Vielleicht gelingt es dem Land daher tatsächlich, wieder schnell aus der Krise zu kommen, wenngleich es nach wie vor etliche Risiken gibt, die bei eventuellen Long-Positionen am chinesischen Aktienmarkt, der zudem erste Überhitzungen (z. B. RSI) zeigt, zu berücksichtigen sind.