DAX-Unternehmensanleihen: Besser als Null
DAX-Unternehmensanleihen erzielen nicht gerade exorbitante Renditen. Im Gegenzug können Anleger mit ihnen aber gut schlafen. Dennoch gilt es, stets die Bonität des Emittenten im Blick zu haben.
DAX-Unternehmensanleihen erzielen nicht gerade exorbitante Renditen. Im Gegenzug können Anleger mit ihnen aber gut schlafen. Dennoch gilt es, stets die Bonität des Emittenten im Blick zu haben.
Festverzinsliche Wertpapiere bringen kaum noch Renditen – das ist bekannt. Dennoch wollen viele Sparer und Kleinanleger ihr Geld zumindest parken, um es in irgendwann in zinsattraktiveren Zeiten wieder rentabel anzulegen. Bei der „Parkstrategie“ geht es im Grunde darum, wenigstens eine halbwegs erträgliche Verzinsung zu bekommen und zugleich möglichst wenig Risiko einzugehen.
Dabei könnten Unternehmensanleihen von DAX-Konzernen interessant sein. Ganz wichtig bei Unternehmensanleihen: Der Emittent der Papiere sollte möglichst bonitätsstark sein. Eine künftige Insolvenz des Unternehmens, dessen Anleihen man kauft, kann zur Folge haben, dass man seinen Kapitaleinsatz nie mehr wieder sieht. Und da stehen die DAX-Firmen doch ganz gut dar. Schließlich gehören sie an der Börse zu den größten 30 Unternehmen des Landes, die überwiegend unverwüstlich erscheinen.
Daimler-Anleihe: 0,5 Prozent
Welche Renditen haben die Anleihen der DAX-Größen zu bieten? Dies wird anhand einiger Beispiele klar. Es gilt das Prinzip: Je bonitätsstärker die Firma, desto niedriger die Verzinsung. So ist mit einer Anleihe von Daimler (WKN: A1TNK8) mit einer fünfjährigen Laufzeit gerade einmal knapp 0,5 Prozent jährliche Rendite möglich. Zwar zahlt die Anleihe einen festen Kupon von zwei Prozent per annum aus. Jedoch notiert sie bereits bei über 107 Prozent, was im Endeffekt den Gewinn wieder reduziert.
ThyssenKrupp-Anleihe: 1,85 Prozent
Nach dem gleichen Prinzip sind auch die anderen Unternehmensanleihen zu bewerten, was ihre Renditemöglichkeiten betrifft. Die Anleihe von ThyssenKrupp (WKN: A14J57), die noch bis November 2020 läuft, bietet eine jährliche Rendite von 1,85 Prozent. Ihr Kurs notiert aktuell bei knapp 100 Prozent. Eine andere Anleihe der Essener (WKN: A1MLPU) ist noch attraktiver: Sie erwirtschaftet derzeit eine jährliche Rendite von rund drei Prozent. Wo dabei der Haken ist? Das gute Papier wird erst im April 2022 fällig. Nicht, dass man davon ausgehen muss, dass der Stahlriese bis dahin pleite ist. Dennoch kann in sieben Jahren noch eine Menge passieren.
TUI-Anleihe: 2,9 Prozent
Wer kürzere Laufzeiten bevorzugt und zugleich ansprechende Renditen in Aussicht gestellt bekommen will, der muss sich schon einen kleineres Unternehmen herausgreifen. Zum Beispiel eines aus dem MDAX. Das gilt etwa für TUI. Der deutsche Reisekonzern bietet Anlegern für die Unternehmensanleihe (WKN: TUAG24), die noch rund viereinhalb Jahre läuft, einen jährlichen Kupon von 4,5 Prozent. Bei einem aktuellen Kurs von 107 Prozent ergibt sich daraus eine Rendite von immerhin 2,9 Prozent per annum.
Für welches Produkt man sich auch immer entscheidet. Anleger sollten stets die Zahlungsfähigkeit des Emittenten im Blick haben. Die Börse Frankfurt verweist darauf, dass das Rating sehr wichtig ist, also die Bewertung der Bonität eines Schuldners durch Analysten einer Rating-Agentur. Ratings reichen vom besten „AAA-Rating“ bis hin zu dem schlechtesten „D-Rating“. Dazwischen gibt es entsprechende Abstufungen. Ab BBB bezeichnet man Anleihen als Investment Grade, unter BB Hochverzinsliches, High Yield oder gar Junk Bonds.