Der Zinsgipfel ist erreicht – Der nächste Schritt der Fed ist eine Senkung
US-Notenbankchef Jerome Powell hat zwar wie erwartet die Tür für eine weitere Zinserhöhung im Dezember offen gelassen, doch sie wird geschlossen bleiben. Der nächste Schritt der Fed dürfte eine Senkung der Leitzinsen sein, und zwar spätestens im Sommer kommenden Jahres, wenn die US-Wirtschaft in eine Rezession gerutscht ist.
US-Notenbankchef Jerome Powell hat zwar wie erwartet die Tür für eine weitere Zinserhöhung im Dezember offen gelassen, doch sie wird geschlossen bleiben. Der nächste Schritt der Fed dürfte eine Senkung der Leitzinsen sein, und zwar spätestens im Sommer kommenden Jahres, wenn die US-Wirtschaft in eine Rezession gerutscht ist.
Von Dr. Eckhard Schulte, Vorstandsvorsitzender MainSky Asset Management
Auch wenn sich zum jetzigen Zeitpunkt und erst recht nach der jüngst veröffentlichten Wachstumsrate der US-Wirtschaft von 4,9 Prozent im dritten Quartal noch keine Anzeichen dafür finden, die Risiken nehmen zu. Erstens nimmt der positive Fiskalimpuls ab, zweitens werden die zeitverzögerten Effekte der gestiegenen Zinsen und der Aufwertung des US-Dollars spürbar. Und drittens verschlechtern sich die monetären Bedingungen noch weiter.
An letzterem ließ auch Powell gestern Abend keinen Zweifel, mehr noch: Er wies sogar explizit auf die Verschlechterung der Finanzierungsbedingungen für Haushalte und Unternehmen durch die gestiegenen Zinsen hin. Der Anleihemarkt hat der Fed im Kampf gegen die Inflation somit Arbeit abgenommen und dafür gesorgt, dass wir im Juli bereits das Ende des Zinserhöhungszyklus in den USA gesehen haben dürften.
Um die Geldpolitik in einem Umfeld fallender Inflation wieder neutraler zu gestalten und den Druck von der dann schwächelnden US-Wirtschaft zu nehmen, dürfte also das „höher für länger“ zumindest auf dem aktuellen Zinsniveau auf sechs bis neun Monate begrenzt bleiben.