Deutsche Einzelhändler: Wie fleißig ist der Weihnachtsmann 2011?
Die sonst eher als Konsummuffel titulierten Deutschen haben sich im Jahresverlauf zu einer wichtigen Stütze für die hiesige Konjunktur gemausert. Ungeachtet aller Sorgen wegen der Schuldenkrise kurbelten demnach niedrige Zinsen und steigende Einkommen die Konsumlust an. Entsprechend herrschte auch mit Blick auf das diesjährige Weihnachtsgeschäft reichlich Vorfreude. Jüngst wurde sie aber merklich gedämpft.
Das Weihnachtsgeschäft ist bei vielen Händlern das wichtigste im Jahresverlauf. Kein Wunder, dass sie sich ebenso wie die Aktionäre fragen, wie es wohl ausfällt. Herrschte 2011 bislang Zuversicht, gab es jüngst einen herben Dämpfer. Der Handelskonzern METRO erwies sich als Spielverderber. Er hatte unter anderem wegen eines schwach angelaufenen Weihnachtsgeschäfts in vielen Ländern Europas seine Erwartungen für das Geschäftsjahr 2011 gesenkt. Negative Währungseffekte und die zunehmend spürbaren Folgen der Staatsschuldenkrise für die Konjunkturentwicklung und das Konsumentenvertrauen waren weitere Gründe für die Anpassung. Die Aktien des Unternehmens brachen kräftig ein, zogen angesichts ihrer großen Gewichtung (beinahe 50%) den hiesigen Branchenindex für den Einzelhandel, dem DAXsector Retail, kräftig mit nach unten. Zwar erwirtschaftet METRO den Großteil seiner Erlöse im Ausland, dennoch trübte dies wohl auch hierzulande die Aussichten.
So geriet auch die „Weihnachtsaktie“ der Douglas Holding jüngst unter Druck und verlor deutlicher. Selbst die positive Einschätzung zum bisherigen Verlauf des Weihnachtsgeschäfts im größten Absatzmarkt Deutschland (etwa zwei Drittel) des Konzerns, der in den Bereichen Parfüm, Schmuck und Bücher tätig ist und damit die Klassiker zum Fest schlechthin anbietet, konnte dies nicht verhindern. Insgesamt stürzte der DAXsector Retail um mehr als 10% ab. Nach der Erholung in der Vorwoche prallte er damit erneut von der Hürde 281 nach unten ab, sodass nun eventuell das Zwischentief von September noch einmal angesteuert werden könnte.