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Deutsche Versorger: schwarz oder rot?

Am 22. September wählen die Deutschen eine neue Regierung. An welchen Stellen werden die meisten Kreuze gemacht? Die Chefs der deutschen Versorger warten gespannt auf eine Antwort. Sehen sie und ihre Investoren schwarz oder rot?

BÖRSE am Sonntag

Am 22. September wählen die Deutschen eine neue Regierung. An welchen Stellen werden die meisten Kreuze gemacht? Die Chefs der deutschen Versorger warten gespannt auf eine Antwort. Sehen sie und ihre Investoren schwarz oder rot?

Energiepolitik ist ein komplexes, nicht leicht zu beackerndes Feld. Die zuverlässige Versorgung mit elektrischer Energie ist essenziell für eine Industrienation wie Deutschland. Der Strom soll zudem bezahlbar sein und sicher produziert werden. Mit der in Deutschland eingeleiteten fragwürdigen Energiewende, die mit der Reaktorkatastrophe in Fukushima im März 2011 gänzlich aus dem Ruder lief, ist man hierzulande von einer nachhaltig sinnvollen Energiepolitik jedoch weit entfernt. Vielmehr wurden mit dem Erneuerbaren-Energie-Gesetz (EEG) die Subventionsstrukturen ausgebaut, die immer mehr jene Marktkräfte ausschalten, die für Wettbewerb innerhalb der verschiedenen Arten Strom zu produzieren sorgen würden. Das Resultat sind rasant steigende Preise für private Haushalte, mit den negativen Konsequenzen für den Konsum.

Unter der in nicht mit allen Auswirkungen durchdachten Energiewende mit dem derzeit bis spätestens 2022 geplanten völligen Ausstieg aus der Atomenergie leiden auch die deutschen Versorger. Beispielhaft dafür steht der Kursverlauf des DAXsector Utilities Index. Er enthält die Papiere von E.ON, RWE und MVV Energie. Zum Rekordhoch von Januar 2008 liegt er heute rund 61 Prozent tiefer. Nachdem erst die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise die Kurse drückte, tat die forcierte Energiewende ihr übriges, um die Investoren zu vergraulen. Zu unsicher sind die geschäftlichen Perspektiven. Nun richtet sich der Fokus auf die Bundestagswahl. Eine CDU-geführte statt einer rot-grünen Regierung könnte das kleinere Übel für die Versorger sein. Ob sie nun schwarz oder rot sehen, könnte daher die weitere Richtung bei deren Aktienkurse bestimmen. Zuletzt gab es schon mal ein Aufbäumen. Die übergeordneten langfristigen Abwärtstrends sind aber noch intakt.