Deutschland: Karten neu gemischt
Nach der Verschnaufpause in der Vorwoche war die Tendenz am deutschen Aktienmarkt an den vergangenen Handelstagen in Summe wieder aufwärts gerichtet. Während der TecDAX um 2,3 Prozent zulegte, hielt sich die Dynamik bei den anderen Indizes jedoch in Grenzen. Davon am besten schnitt der DAX mit 0,8 Prozent ab.
Nach der Verschnaufpause in der Vorwoche war die Tendenz am deutschen Aktienmarkt an den vergangenen Handelstagen in Summe wieder aufwärts gerichtet. Während der TecDAX um 2,3 Prozent zulegte, hielt sich die Dynamik bei den anderen Indizes jedoch in Grenzen. Davon am besten schnitt der DAX mit 0,8 Prozent ab.
Zu der positiven Grundtendenz trug auch hierzulande die US-Notenbank mit ihrer Ankündigung bei, die Leitzinsen noch lange niedrig zu halten. Das half dem DAX am Donnerstag sogar wieder über die Marke von 10.000 Punkten. Am Freitag markierte er mit 10.051 Zählern sogar einen neuen Rekord. Damit tanzten die Hexen erstmals an einem Verfallstag im fünfstelligen Bereich, konnten dieses Niveau aber nicht halten. Die Frage ist nun, wie es nach großen Verfallstag an den Terminbörsen, dem sogenannten „Hexensabbat“, weitergeht. Schließlich werden nun die Karten neu gemischt und das nächste Tauziehen der „großen“ Spieler am Markt beginnt. Haben weiterhin die Bullen die Nase vorn? Oder kommen nun erst einmal wieder die Bären zum Zug? Oder kann sich keines der beiden Lager nachhaltig durchsetzen, was im Bereich der 10.000er-Marke zu einer seitwärts gerichteten Konsolidierung führen könnte. In der nächsten Woche für Impulse sorgen dürfte der am Dienstag zur Veröffentlichung anstehende ifo Geschäftsklimaindex für Juni.
Europa: Bank-Run in Bulgarien
An den europäischen Aktienmärkten ging es jüngst zumeist ruhig und freundlich zu. Beim EURO STOXX 50 sprang am Ende ein Wochenplus von 0,6 Prozent heraus. Aus charttechnischer Sicht setzte er sich von dem in der Vorwoche beinahe und nun punktgenau erreichten 20-Tage-EMA nach oben ab. Der Aufwärtsimpuls führte ihn sogar kurzzeitig über das in der Vorwoche markierte Mehrjahreshoch bei 3.315 Punkten. Ein nachhaltiger Sprung darüber gelang jedoch nicht. Zu den Verlierern in der vergangenen Woche gehörte der bulgarische Leitindex SOFIX. Er verlor 5,8 Prozent und knüpfte damit an die Talfahrt seit Anfang Juni an.
Sie folgt auf die Seitwärtskonsolidierung, die seit dem Rallyehoch Anfang April auszumachen ist. Besonders kräftig abwärts ging es am Freitag. Bei den Investoren für Nervosität sorgte der Bank-Run auf das viertgrößte Geldinstitut des Landes: Corporate Commercial Bank. Weil immer mehr Kunden ihre Gelder abzogen und die Gefahr einer Schieflage drohte, musste die Zentralbank einschreiten und garantierte die Kundeneinlagen. Dadurch beruhigte sich die Lage am bulgarischen Aktienmarkt etwas. Dennoch ist die Entwicklung ein weiteres Warnsignal, das die immensen Risiken unseres aktuellen Geldsystems mit der Geldschöpfung aus dem Nichts offenbart, in dem die Banken Kredite vergeben können, die ein Vielfaches der Kundeneinlagen überschreiten.