Die allwissende Müllhalde
Die Allwissende Müllhalde kommt aus einer Fernsehserie. Sie ist eine reine Phantasiefigur – denken jedenfalls viele Kinder. Was sie nicht wissen: die Allwissende Müllhalde ist ganz real. Wenn die Kinder dann etwas größer werden, beginnen sie unverzüglich und unwillkürlich , sich damit zu beschäftigen. Und merken es nicht einmal.
Die Allwissende Müllhalde kommt aus einer Fernsehserie. Sie ist eine reine Phantasiefigur – denken jedenfalls viele Kinder. Was sie nicht wissen: die Allwisende Müllhalde ist ganz real. Wenn die Kinder dann etwas größer werden, beginnen sie unverzüglich und unwillkürlich , sich damit zu beschäftigen. Und merken es nicht einmal.
Sie denken, sie würden nur online mit den Kumpels irgendein Spiel zocken, in Wirklichkeit plazieren Sie ein präzises Bild von sich im Internet – Stück für Stück, Tag für Tag. Natürlich erwecken diese Spiele bei den Jugendlichen Grandiositätsphantasien, denn man kann dort König sein. Oder Monster. Oder beides zugleich. So spielen die Kinder –allzu oft mit Billigung der Erziehungsberechtigten! –im allwissenden Internet.
Ja, in der Fernsehserie! Da lebt die Allwissende Müllhalde in den Wäldern hinter dem Schloss der merkwürdgen Gorgs, den Gegenspielern der nicht minder merkwürdigen Fraggles. Die Müllhalde – eigentlich ist sie ein Komposthaufen – wurde auf mysteriöse Weise eines Tages zum Leben erweckt. Sie ist, da sie allwissend ist, als Orakel bei Fraggles und Gorgs sehr gefragt, ja, unverzichtbar.
Wie sich die Dinge gleichen. Erinnert uns die Allwissende Müllhalde nicht an einen gewissen Internetkonzern? Dieser Konzern möchte nun also auf Antrag Daten löschen, möchte irreführende Informationen auf eine virtuelle Müllhalde werfen. Doch halt! De Konzern bleibt allwissend. Gelöscht wird nur der Link, die Information bleibt erhalten. Gelöscht wird auch nur für Europa, in Amerika zum Beispiel ändert sich rein gar nichts. Die virtuelle Müllhalde bleibt allwissend.
Tausende von Briefen erreichen derzeit Google, und die Allwisser haben hoch und heilig geschworen, dass sie, was berechtigt zur Löschung beantragt wurde, auch verschwinden lassen. Aber halt – kurz nachgedacht. Wann haben Sie zum letzten Mal im Internet ein Buch bestellt? Eine wertvolle Antiquität, den passenden Wagen entdeckt? Sind es nicht wir alle, die die Allwissende Müllhalde allwissend machen?
Wir sollten rechtzeitg lernen, wie mit dem Internet umzugehen ist, und dieses Wissen ständig erneuern – ob alt, ob jung. Doch gerade die Jungen werden in den meisten Bundesländern schmählich im Stich gelassen.
In Nordrhein-Westfalen zum Beispiel ist die Schulpolitik damit – und offenbar generell – überfordert. Weswegen Marijn Dekkers, der Vorstandschef von Bayer, seinen Posten zur Verfügung stellt und auswandert. Er geht – allen Ernstes wegen der Bildungspolitik in Deutschland allgemein, in Nordrhein-Westfalen im Speziellen! – in die USA, denn er möchte dort sein, wo seine Töchter schon sind, denn sie sollen optimal lernen, die besten Schulen besuchen. Was für eine Blamage für die rot-grüne Schulpolitik! Eine schallende Ohrfeige für die gleichmacherische Bildungspolitik, die die SPD mit ihrer Gesamtschule und die Grünen mit ihrer Ideologie des Gender Mainstreaming machen!
Und manche Genossen wissen selbst, dass ihre Bildungspolitik eines nicht ist: „allwissend“. Und dass sie auf die Müllhalde gehört. Wo studiert zum Beispiel der Sohn der NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft? In Kanada! Dr. Sebastian Sigler, Chefredakteur