Elke König: Reicht der Befreiungsschlag?
Eine grundlegende Neuorganisation des Devisen- und Rohstoffhandels – weniger ist es nicht, was die Präsidentin der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht „Bafin“, Elke König, jüngst anregte. Sie möchte dadurch neue Möglichkeiten, um eine Manipulation von Referenzsätzen besser aufdecken zu können.
Eine grundlegende Neuorganisation des Devisen- und Rohstoffhandels – weniger ist es nicht, was die Präsidentin der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht „Bafin“, Elke König, jüngst anregte. Sie möchte dadurch neue Möglichkeiten, um eine Manipulation von Referenzsätzen besser aufdecken zu können. Ähnlich wie beim Wertpapierhandel könnte der Handel von Devisen und Edelmetallen über beaufsichtigte Börsen erfolgen.
Elke König ist seit Januar 2012 Deutschlands oberste Bankenaufseherin. Sie wurde in der Nähe von Köln geboren. Nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre, die sie 1980 mit der Promotion zum Dr. rer. pol. abschloss, arbeitete sie bei KPMG. Dort erhielt sie 1986 Prokura und stieg 1988 zur Direktorin und Partnerin auf. Die Münchner-Rück-Gruppe, die Hannover Rückversicherung AG und die E+S Rückversicherung AG waren weitere Stationen, zudem war sie Mitglied im Aufsichtsrat der Deutschen Hypothekenbank. 2010 ging Elke König für ein Jahr zur in London ansässigen International Accounting Standards Board (IASB). Im Januar 2012 trat König die Nachfolge von Jochen Sanio als Präsidentin der BaFin in Bonn an. Die förmliche Amtsübergabe fand vor etwas über zwei Jahren, am 24. Januar 2012, in Frankfurt am Main statt.
Seit Herbst 2013 ist die Präsidentin ist kontinuierlich stärker unter Druck geraten. So warf der sehr profilierte Staatsrechtler Gerhard Baum, immerhin ehemaliger Bundesminister, ihrer Bafin offen vor, sie habe „die Anleger in ein offenes Messer rennen lassen.“ Frühzeitige Kenntnisse von Zahlungsschwierigkeiten der Prokon, über die sie verfügt habe, seien nicht offengelegt worden. Weitere Kritikpunkte sind die Manipulationsskandale der Interbankenzinssätze Libor und Euribor, die Bafin hat mit dem Ruf zu kämpfen, untätig zu sein. Frau König musste nun kontern: „Eine zugegeben sehr weitgehende Überlegung könnte sein, den Handel in Devisen- und Rohstoffmärkten so weit wie möglich auf transparente und staatlich überwachte Handelsplätze zu verlagern, wie dies bei Wertpapieren der Fall ist.“ Ein Befreiungsschlag. Wird das reichen?