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Die Talfahrt geht weiter

Der Euro verliert gegenüber dem US-Dollar immer weiter an Wert. Alles deutet darauf hin, dass dies auch so bleiben wird. Das liegt aber nicht unbedingt nur an den europäischen Verhältnissen: Aus den USA selbst treiben gute Konjunkturdaten den Greenback.

BÖRSE am Sonntag

Der Euro verliert gegenüber dem US-Dollar immer weiter an Wert. Alles deutet darauf hin, dass dies auch so bleiben wird. Das liegt aber nicht unbedingt nur an den europäischen Verhältnissen: Aus den USA selbst treiben gute Konjunkturdaten den Greenback.

Seitdem die Europäische Zentralbank (EZB) zu verstehen gegeben hat, dass sie den Leitzins in der Eurozone auf nahe Null senkt und dies auch so schnell nicht ändern wird, befindet sich der Euro gegenüber dem US-Dollar auf Talfahrt. Noch im Mai bekam man für einen Euro 1,39 Dollar – jetzt noch nicht einmal mehr 1,27 Dollar. Das sind mehr als acht Prozent Verlust. Dabei ist da alles eigentlich kein Wunder, denn die US-Notenbank wird wohl im Gegensatz zur EZB die Zinsschraube bald wieder anziehen. Das stärkt den Greenback. Weiterhin kamen zuletzt aus Übersee robuste Konjunkturdaten – auch das treibt den Dollar. Diese Woche ist die europäische Gemeinschaftswährung erstmals wieder seit November 2012 unter die Marke von 1,27 Dollar gerutscht. Manche sprechen bereits davon, dass in zwei oder drei Jahren die Parität zwischen den beiden Währungen erreicht sein könnte. So ist nach Ansicht der Devisenexperten von Goldman Sachs die Entwicklung der vergangenen Monate aber nur der Beginn einer länger andauernden Euro-Talfahrt. Das Renditegefälle zwischen den USA und der Eurozone dürfte Investoren weiterhin verstärkt zu Umschichtungen in Anlagen mit höheren Renditen animieren.

Die amerikanische Wirtschaft ist im zweiten Quartal stärker gewachsen als angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte um auf das Jahr hochgerechnete 4,6 Prozent zu. Das ist das stärkste Wachstum seit Ende 2011. In einer früheren Schätzung waren Experten von 4,2 Prozent ausgegangen. Einiges deutet auf weiterhin gute Konjunkturdaten in den USA hin. Für kommende Woche stehen die Schwergewichte unter den US-Konjunkturdaten auf dem Kalender. Erwartet werden sowohl der monatliche Arbeitsmarktbericht als auch der Einkaufsmanagerindex ISM. Beide Zahlen werden laut Volkswirten das Bild eines robusten Aufschwungs bestätigen.