Euro weiter unter Druck
Das zuletzt wieder verstärkt herumgeisternde europäische Schuldengespenst belastete den Euro auch in der vergangenen Woche. Er fiel deutlich, hat nun beinahe die Hälfte des Anstiegs seit Juni zunichtegemacht.
Seit dem Zwischenhoch von Anfang November bei gut 1,43 US-Dollar fiel die Gemeinschaftswährung auf zuletzt unter 1,33 US-Dollar. Binnen nicht einmal vier Wochen ging es damit um mehr als 7% abwärts. Aus charttechnischer Sicht wurde dabei jüngst das 38,2%-Fibonacci-Retracement des Aufsatzimpulses seit Juni und die horizontale Unterstützung (Zwischenhoch von Anfang August) bei 1,333 US-Dollar verletzt. Damit könnte nun zunächst das 50%-Retracement angesteuert werden. Sollte auch diese Marke fallen, drohen weitere Abgaben.
Belastender Faktor für den Euro in den vergangenen Wochen ist ganz klar die Schuldenkrise. War es darum in den letzten Monaten eher ruhig geworden, ist das Thema durch die Pleite Irlands wieder verstärkt im Fokus. Nach Griechenland braucht ein weiteres Land finanzielle Hilfen. Erstmals wird dazu der im Mai dieses Jahres aufgespannte 750 Mrd. Euro schwere Rettungsschirm angezapft. Die größte Zeche davon zahlt der europäische Steuerzahler, der allein für 500 Mrd. Euro geradestehen muss. Die Gläubiger bleiben indes außen vor. Daran ändern auch die vollmundigen Versprechungen nichts, künftig auch diese mit einzubeziehen. Vielmehr ist die aktuelle Diskussion über einen künftig strengeren Krisenmechanismus, bei dem auch die Gläubiger mit ins Boot geholt werden sollen, wohl nur Augenwischerei. Schließlich dürfte dieser neue Mechanismus, wenn er überhaupt zustande kommt, erst ab Mitte 2013 gelten, wenn der aktuelle Rettungsschirm ausläuft. Es wäre daher nicht verwunderlich, wenn bis dahin weitere Länder ins Straucheln kommen, eventuell auch durch die Forcierung von Pleiten, sodass die Banken bis dahin sicher sein können, dass die europäischen Länder einspringen. Dazu passt ganz wunderbar die jüngste Diskussion über eine Aufstockung des Rettungsschirms.