Euro weiter unter Druck
Die Wetten gegen den Euro halten an. Auch in der vergangenen Woche schwächelte die Gemeinschaftswährung. Gründe für die andauernde Schlappheit des angeschlagenen Patienten gab es wieder einmal genug. Beispielsweise belasteten Staatsschuldenkrise und negative Wirtschaftsdaten.
Die Talfahrt des Euro geht weiter. In der vergangenen Woche fiel er gegenüber dem US-Dollar in der Spitze auf ein Niveau wie zuletzt im Juli 2010. Allein in den letzten vier Wochen hat er damit mehr als 7 Cent oder mehr als 5% an Wert eingebüßt. Er rutschte dabei nun auch unter die Unterstützung bei 1,2585 US-Dollar, die aus dem Zwischentief von August herrührt. Darunter gibt es erst einmal keine nennenswerten weiteren Haltezonen. Erst bei 1,1877 US-Dollar (Zwischentief von Juli 2010) ist die nächste auszumachen. Wenn die jüngste, von negativen Schlagzeilen geprägte Entwicklung bezüglich der Staatsschuldenkrise anhält und keine neuen schweren Geschütze der Europäischen Zentralbank (EZB) aufgefahren werden, dann ist ein Rutsch bis zu dieser Marke gar nicht so abwegig.
Derzeit ein großer belastender Faktor ist Griechenland und dessen offenes Schicksal in der Eurozone. Die Investoren scheinen dabei offenbar den Aussagen der Politik, die einen Austritt aus der Währungsunion angeblich nicht wollen, immer weniger Glauben zu schenken. Die damit verbundene Sorge schürt zudem die generellen Zweifel über die Stabilität der Eurozone an sich und womöglich nehmen sogar die Wetten auf ein Ende der gesamten Währungsunion zu. Entsprechend scheint der US-Dollar als sicherer Hafen gefragt. Neben den belastenden Punkten wegen der Staatsschuldenkrise gab es jüngst auch einige schwache Wirtschaftsdaten. Dazu gehörten der Rückgang des ifo Geschäftsklimaindex für Mai in Deutschland sowie die weiter gesunkenen Einkaufsmanagerindizes für die Eurozone. Eine Erholung der Konjunktur im zweiten Halbjahr, wie sie die EZB bisher erwartet, wird damit immer unrealistischer.