Euro: Weiterhin angeschlagen!
Nach einer kurzen Stabilisierung im Vorfeld des EU-Gipfels stand der Euro zuletzt wieder stärker unter Druck und wertete weiter kräftig ab. Der Abwärtstrend bleibt damit intakt und eine weiterhin fallende Tendenz wahrscheinlich.
Der EU-Gipfel in der Vorwoche brachte nicht den erhofften und sehnlichst gewünschten Durchbruch. Stattdessen bleibt die Unsicherheit, wie sich die Schuldenkrise weiterentwickelt, und damit auch die Furcht vor weiterem Ungemach. So schweben angesichts möglicher Bonitätsherabstufungen von Ländern und Banken durch mehrere Rating-Agenturen gleich einige Damoklesschwerter über den Märkten. Hinzu gesellten sich jüngst erneut harte Fakten wie die hoffnungslose Lage des griechischen Staatshaushalts oder die am Mittwoch bei der Emission italienischer Staatspapiere wieder anziehenden Zinsen. Zwar sorgte die starke Nachfrage bei einer Auktion spanischer Staatsanleihen am Donnerstag für etwas Entlastung, sodass die Renditen am Sekundärmarkt für vor allem spanische, aber auch italienische, portugiesische und belgische Papiere sanken, von einer nachhaltigen Entspannung sind wir aber weit entfernt. Angesichts der fehlenden Aussicht auf eine baldige Lösung der Schuldenkrise sind weitere Anstiege der Refinanzierungskosten, vor allem für Italien und Spanien, wohl ausgemachte Sache.
Dies dürfte auch den Euro weiterhin in Schach halten. Nachdem er im Vorfeld des EU-Gipfels eine kurze Stabilisierung zeigte, setzte er jüngst seine Abwertungstendenz, beispielsweise zum US-Dollar, sehr dynamisch fort. Er durchschlug dabei das Zwischentief von Anfang Oktober bei 1,3143 US-Dollar und kratzte an der Unterstützungszone 1,2969/1,2875 US-Dollar. In diesem Bereich ist zumindest eine Stabilisierung denkbar. Sollte es jedoch einen Bruch von 1,2875 US-Dollar geben, was dann spekulative Short-Positionen erwägenswert erscheinen lässt, könnten schnell die kleine Unterstützung bei 1,2585 US-Dollar und später das Zwischentief von Juli 2010 bei 1,1877 US-Dollar in den Fokus rücken.