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Europa: Irland beugt sich

Die Unsicherheit über eine Pleite Irlands bremste in der vergangenen Woche die Entwicklung an den europäischen Aktienmärkten. Das kleine Land sträubte sich, Finanzhilfen anzunehmen. Dies erschütterte das ohnehin angeknackste Vertrauen in die Eurozone. Letztendlich blieb Irland aber wohl nichts anderes übrig, als zu erwägen, unter den Euro-Rettungsschirm zu schlüpfen. Schließlich muss die EU Führungsstärke beweisen und dürfte daher Druck ausgeübt haben. Der Markt reagierte mit Erleichterung, mit dem Argument, dass durch EU-Hilfen ein Kollaps des angeschlagenen irischen Bankensystems vermieden wird, der wohl die gesamte Finanzbranche in Europa erschüttert hätte. Letztendlich ist eine Finanzspritze für Irland somit nichts Weiteres als ein neuerliches Rettungspaket für die großen europäischen Banken auf Kosten der Steuerzahler. Offen ist derzeit noch, wie viel Gelder fließen werden und welche Bedingungen dem einstigen europäischen Tigerstaat aufgebürdet werden, um seine Staatsfinanzen zu ordnen, die nur deshalb so marode sind, weil die irischen Banken stark überschuldet sind und der Staat für diese bürgte, was sicherlich auch nicht ganz freiwillig geschah. Das Beispiel Irland zeigt damit deutlich, dass durch die auf dem Höhepunkt der Finanzkrise getroffenen Maßnahmen lediglich die Probleme in die Zukunft verlagert und nicht gelöst wurden.

BÖRSE am Sonntag

Die Unsicherheit über eine Pleite Irlands bremste in der vergangenen Woche die Entwicklung an den europäischen Aktienmärkten. Das kleine Land sträubte sich, Finanzhilfen anzunehmen. Dies erschütterte das ohnehin angeknackste Vertrauen in die Eurozone. Letztendlich blieb Irland aber wohl nichts anderes übrig, als zu erwägen, unter den Euro-Rettungsschirm zu schlüpfen. Schließlich muss die EU Führungsstärke beweisen und dürfte daher Druck ausgeübt haben. Der Markt reagierte mit Erleichterung, mit dem Argument, dass durch EU-Hilfen ein Kollaps des angeschlagenen irischen Bankensystems vermieden wird, der wohl die gesamte Finanzbranche in Europa erschüttert hätte. Letztendlich ist eine Finanzspritze für Irland somit nichts Weiteres als ein neuerliches Rettungspaket für die großen europäischen Banken auf Kosten der Steuerzahler. Offen ist derzeit noch, wie viel Gelder fließen werden und welche Bedingungen dem einstigen europäischen Tigerstaat aufgebürdet werden, um seine Staatsfinanzen zu ordnen, die nur deshalb so marode sind, weil die irischen Banken stark überschuldet sind und der Staat für diese bürgte, was sicherlich auch nicht ganz freiwillig geschah. Das Beispiel Irland zeigt damit deutlich, dass durch die auf dem Höhepunkt der Finanzkrise getroffenen Maßnahmen lediglich die Probleme in die Zukunft verlagert und nicht gelöst wurden.