Europa: Notenbanken im Fokus
Abgesehen von dem im Fokus stehenden Notenbanktreffen in Jackson Hole warf in der vergangenen Woche auch die Sitzung des EZB-Rates am nächsten Donnerstag ihre Schatten voraus. Europas oberster Währungshüter Mario Draghi sah sich offenbar genötigt, sich in einem Gastbeitrag für die Wochenzeitung „Die Zeit“ der harschen Kritik an der Krisenpolitik der EZB zur Wehr zu setzen.
Abgesehen von dem im Fokus stehenden Notenbanktreffen in Jackson Hole warf in der vergangenen Woche auch die Sitzung des EZB-Rates am nächsten Donnerstag ihre Schatten voraus. Europas oberster Währungshüter Mario Draghi sah sich offenbar genötigt, sich in einem Gastbeitrag für die Wochenzeitung „Die Zeit“ der harschen Kritik an der Krisenpolitik der EZB zur Wehr zu setzen. Er verteidigte dabei erneut, dass im Notfall auch außergewöhnliche Maßnahmen nötig sein könnten, womit er wohl seine befürwortende Haltung bezüglich Staatsanleihenkäufe unterstrich. Am Freitag machten dann die Äußerungen des EZB-Direktoriumsmitgliedes Benoit Coeure die Runde, wonach die EZB an einem Anleihenkaufprogramm arbeitet. Zwar keine neue Erkenntnis, schürte es aber die Hoffnung, dass es am nächsten Donnerstag endlich konkretes über das Ob, Wann und Wie dieses umstrittenen Mittels gibt. Während vor allem die Notenbanken für Gesprächsstoff sorgten, gab es seitens der makroökonomischen Daten wenig Erfreuliches. Die Arbeitslosigkeit in den Euroländern markierte im Juli erneut einen Rekord. Die Wirtschaftskrise schlägt damit weiter voll auf den Arbeitsmarkt durch. Mit 18 Mio. Menschen (Quote: 11,3%) waren in der Eurozone noch nie so viele ohne Job. Wenig erbaulich war auch die im August im Vergleich zum Vormonat überraschend von 2,4 auf 2,6% gestiegene Inflationsrate.