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Europa: Trunken und benebelt

Die Kauflaune war zwar etwas gebremst, die europäischen Aktienmärkte präsentierten sich in der vergangenen Woche aber erneut überwiegend freundlich. Der EURO STOXX 50 kletterte abermals auf ein neues Hoch im Jahresverlauf 2012. Zwar konnte er das Niveau nicht ganz halten und kam wieder etwas zurück, es blieb aber am Ende bei einem Gewinn von 0,8% zur Vorwoche. Wenige Handelstage vor dem Jahresende lässt sich somit eine solide Performance 2012 von etwa 14% feststellen. In der positiven Entwicklung schwingt verhaltener Optimismus in Sachen Bewältigung der Schuldenkrise mit. Auch die Politik und einige Experten werden nicht müde, immer wieder zu betonen, Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Verwiesen wird dabei auch auf die errichteten Brandmauern (ESM, EZB-Anlaufkaufprogramm), was suggeriert, dass man sich wegen katastrophaler Extremereignisse keine Sorgen zu machen braucht. Insgesamt wurde somit eine scheinbar heile Welt geschaffen, in der das Prinzip Hoffnung an erster Stelle steht. Weil diese Zuversicht jedoch meilenweit entfernt ist von der Realität, birgt diese Wohlfühlatmosphäre das Risiko eines bösen Erwachens aus dem Land der Wunschträume. Vielleicht ist dies schon 2013 der Fall, wenngleich nicht auszuschließen ist, dass die europäischen Aktienmärkte trunken und benebelt vom Schnaps der Marke „Alles wird gut“ weiter zulegen.

BÖRSE am Sonntag

Die Kauflaune war zwar etwas gebremst, die europäischen Aktienmärkte präsentierten sich in der vergangenen Woche aber erneut überwiegend freundlich. Der EURO STOXX 50 kletterte abermals auf ein neues Hoch im Jahresverlauf 2012. Zwar konnte er das Niveau nicht ganz halten und kam wieder etwas zurück, es blieb aber am Ende bei einem Gewinn von 0,8% zur Vorwoche. Wenige Handelstage vor dem Jahresende lässt sich somit eine solide Performance 2012 von etwa 14% feststellen. In der positiven Entwicklung schwingt verhaltener Optimismus in Sachen Bewältigung der Schuldenkrise mit. Auch die Politik und einige Experten werden nicht müde, immer wieder zu betonen, Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Verwiesen wird dabei auch auf die errichteten Brandmauern (ESM, EZB-Anlaufkaufprogramm), was suggeriert, dass man sich wegen katastrophaler Extremereignisse keine Sorgen zu machen braucht. Insgesamt wurde somit eine scheinbar heile Welt geschaffen, in der das Prinzip Hoffnung an erster Stelle steht. Weil diese Zuversicht jedoch meilenweit entfernt ist von der Realität, birgt diese Wohlfühlatmosphäre das Risiko eines bösen Erwachens aus dem Land der Wunschträume. Vielleicht ist dies schon 2013 der Fall, wenngleich nicht auszuschließen ist, dass die europäischen Aktienmärkte trunken und benebelt vom Schnaps der Marke „Alles wird gut“ weiter zulegen.