Europa: Türkische Aktien unter Druck

An den europäischen Aktienmärkten überwogen in der vergangenen Woche die Verluste, sehr deutliche vor allem am türkischen Markt. Der Leitindex ISE 100 sank um 6,6%. Der DJ Turkey Titans 20 Index (siehe Chart) verlor mehr als 7%. Bei den türkischen Aktien setzte sich damit die im Oktober begonnene Korrektur fort, nachdem sie seit März dieses Jahres eine steile Rally zeigten und der ISE 100 mit nach wie vor mehr als 70% Plus seit Jahresbeginn zu den besten europäischen Indizes gehört.

Fundamentale Aspekte gab es jüngst zwar auch, und die Türkische Notenbank senkte ihre Leitzinsen um 25 Basispunkte auf ein neues Allzeittief von 6,50%, kündigte aber gleichzeitig an, dass dies das Ende sein dürfte. Auf die Stimmung drückte jüngst wohl aber in erster Linie der Abhörskandal, der das politische Gefüge im Land erschüttern könnte. Ein belastender Faktor für die Kurse in Istanbul war außerdem die Ernennung des belgischen Premierministers Herman Van Rompuy zum EU-Ratspräsidenten, da dieser als Gegner des Beitritts der Türkei in die EU gilt. Gegen den meist negativen Trend in Europa konnten sich die Indizes aus Russland und Norwegen stemmen, die leichte Gewinne verbuchten. Hier waren es erneut die rohstoffsensiblen Werte, die stützten. Und auch beim Blick auf europäische Branchen gehörten die Rohstofftitel zu den wenigen Gewinnern.