Europa überrascht mit positiven Wachstumszahlen
In Europa überraschten die Wachstumszahlen positiv, da das Bruttoinlandsprodukt in der gesamten Eurozone im Quartalsvergleich um 0,7 Prozent stieg. Die positive Überraschung kam vor allem aus den südeuropäischen Ländern, die von der starken Erholung des Tourismus profitierten, während in Deutschland, der industriellen Säule der Eurozone, die Wirtschaftstätigkeit stagnierte, schreiben Guy Wagner und sein Team in ihrem jüngsten monatlichen Marktbericht „Highlights".
In Europa überraschten die Wachstumszahlen positiv, da das Bruttoinlandsprodukt in der gesamten Eurozone im Quartalsvergleich um 0,7 Prozent stieg. Die positive Überraschung kam vor allem aus den südeuropäischen Ländern, die von der starken Erholung des Tourismus profitierten, während in Deutschland, der industriellen Säule der Eurozone, die Wirtschaftstätigkeit stagnierte, schreiben Guy Wagner und sein Team in ihrem jüngsten monatlichen Marktbericht „Highlights“.
Die BIP-Zahlen für das zweite Quartal bestätigen ein nachlassendes globales Wirtschaftswachstum. So sank das BIP in den USA im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Jahres um 0,9 Prozent auf annualisierter Basis und verzeichnete damit das zweite Quartal in Folge einen Rückgang. „Dies war vor allem auf schwächere Staatsausgaben und Immobilieninvestitionen zurückzuführen, während der Inlandsverbrauch, die größte Komponente des BIP, weiter wuchs“, sagt Guy Wagner, Chief Investment Officer (CIO) von BLI - Banque de Luxembourg Investments. „Angesichts der derzeitigen Stärke des Arbeitsmarktes ist es unwahrscheinlich, dass die erste Jahreshälfte 2022 offiziell als Rezession eingestuft wird, obwohl das technische Kriterium von zwei aufeinanderfolgenden Quartalen mit einem BIP-Rückgang nun erfüllt ist.“ In China wuchs das BIP im Jahresvergleich nur um 0,4 Prozent, was auf die strengen Eindämmungsmaßnahmen zurückzuführen war, die jedoch inzwischen aufgehoben wurden. In Japan blieben die Exporte die dynamischste BIP-Komponente, da die Verlangsamung der weltweiten Nachfrage bislang kaum Auswirkungen zeigte. Im Allgemeinen waren die meisten Aktivitätsindikatoren im Juni sowohl im verarbeitenden Gewerbe als auch im Dienstleistungssektor relativ schwach, was darauf hindeutet, dass sich das Wachstumstempo der Weltkonjunktur zu Beginn des dritten Quartals weiter verlangsamt.
US-Notenbank erhöht wichtigsten Leitzins zum zweiten Mal in Folge
Wie erwartet, erhöhte die US-Notenbank im Juli ihren wichtigsten Leitzins zum zweiten Mal in Folge um 75 Basispunkte, wodurch der Zielkorridor der Federal Funds Rate auf 2,25 Prozent bis 2,50 Prozent anstieg. Jerome Powell, der oberste Währungshüter der USA, gab keine neuen Hinweise auf die künftige Zinsentwicklung. Eine weitere Straffung um 50 Basispunkte auf der nächsten Sitzung im September ist derzeit die wahrscheinlichste Annahme. In Europa erhöhte die Zentralbank ihre drei Leitzinsen um 50 Basispunkte und beendete damit die Ära der Negativzinsen. Der Refinanzierungssatz der EZB, der ihren wichtigsten Leitzins darstellt, liegt nun bei 0,50 Prozent. Die Vorsitzende des EZB-Rates, Christine Lagarde, stellte außerdem das neue Anti-Fragmentierungsinstrument vor, das ein zu großes Auseinanderdriften der Finanzierungssätze innerhalb der Eurozone verhindern soll. „Sollte es zu einem solchen Auseinanderdriften kommen, könnte die EZB unter bestimmten Bedingungen eingreifen, indem sie unbegrenzt Anleihen der am stärksten unter Druck stehenden Staaten aufkauft“, erläutert der luxemburgische Ökonom.
Endfälligkeitsrenditen auf Staatsanleihen gehen zurück
An den Anleihemärkten gingen die Endfälligkeitsrenditen auf Staatsanleihen in den USA und in Europa aufgrund der zahlreichen Anzeichen für eine Konjunkturabschwächung stark zurück. So sank der zehnjährige Referenzzinssatz im Juli in den USA, in Deutschland, in Frankreich, in Italien und in Spanien.
Kräftige Erholung an den Aktienmärkten
Nach dem historischen Rückgang der Börsenkurse im ersten Halbjahr erholten sich die Aktienmärkte im Juli kräftig. „Die Veröffentlichung guter Unternehmensergebnisse durch die meisten Schwergewichte der wichtigsten Indizes wurde von den Anlegern erleichtert aufgenommen, die wieder vermehrt bereit waren, Aktienrisiken einzugehen.“ So verzeichnete der MSCI All Country World Index Net Total Return in Euro im Juli den größten monatlichen Anstieg seit April 2020. Nur die Schwellenländer nahmen nicht an der Erholung teil. „Auf Sektorenebene wurden die besten Renditen von den Technologie- und zyklischen Konsumgüterwerten – insbesondere der Kategorie Luxus – erzielt, die sich nach ihrer schwachen Performance im ersten Halbjahr stark erholten“, sagt Guy Wagner abschließend.