Europa: Was für eine Farce!
An den europäischen Aktienmärkten wurde jüngst darüber diskutiert, dass der Internationale Derivateverband (ISDA) den freiwilligen Forderungsverzicht privater Gläubiger griechischer Schulden nicht als Kreditereignis wertet. Diejenigen, die sich für teures Geld gegen einen Ausfall der Anleihen versichert (CDS) hatten, gehen damit wohl leer aus.
An den europäischen Aktienmärkten wurde jüngst darüber diskutiert, dass der Internationale Derivateverband (ISDA) den freiwilligen Forderungsverzicht privater Gläubiger griechischer Schulden nicht als Kreditereignis wertet. Diejenigen, die sich für teures Geld gegen einen Ausfall der Anleihen versichert (CDS) hatten, gehen damit wohl leer aus.
Es sei denn, der freiwillige Deal platzt und Hellas erzwingt einen Schuldenschnitt. Man darf daher gespannt sein, wie viele zum Stichtag am nächsten Donnerstag das Angebot angenommen haben. Einerlei wie die Sache ausgeht, die jüngste Entscheidung der ISDA ist ein weiteres Beispiel für die Farce, die einem in Sachen Schuldenkrise geboten wird. Dazu passt auch der jüngste geldpolitische Schritt der EZB, der ganz besonders im Fokus bei den Teilnehmern am Aktienmarkt gestanden haben dürfte. Die Notenbank hatte mit der zweiten Longer Term Refinancing Operation (LTRO) erneut das Füllhorn geöffnet und die Finanzindustrie der Eurozone mit gut 530 Mrd. Euro an billiger Liquidität geflutet. Kurzfristig mag dies zwar stabilisierend auf das Bankensystem wirken und damit wohl auch die Lage am europäischen Staatsanleihemarkt weiter entspannen, ein nachhaltig positiver Effekt dieses gefährlichen Kurses bei der Lösung der Schuldenkrise sowie auch der Unterstützung der Realwirtschaft ist jedoch äußerst zweifelhaft.