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Europa: Zerreißprobe geht weiter

Die Griechen haben eine neue Regierung. Richtig freuen mag man sich darüber nicht, ist es doch zweifelhaft, dass die nun weiterhin an der Macht befindlichen alten „Eliten“ den Karren aus dem Dreck holen. Es dauert halt nur länger, bis er Karren komplett untergegangen ist.

BÖRSE am Sonntag

 

Die Griechen haben eine neue Regierung. Richtig freuen mag man sich darüber nicht, ist es doch zweifelhaft, dass die nun weiterhin an der Macht befindlichen alten „Eliten“ den Karren aus dem Dreck holen. Es dauert halt nur länger, bis er Karren komplett untergegangen ist. Wer zudem glaubt, dass die Eurozone nun erst einmal gerettet ist, liegt ebenso falsch. Die Zerreißprobe geht weiter. Zwar liegen nun Gutachten vor, wonach Spanien für seine angeschlagene Bankenbranche mit bis zu 62 Mrd. Euro deutlich weniger benötigt als die bislang kolportierten 100 Mrd. Euro, dass dies ausreicht, ist jedoch nicht glaubhaft. Man schaue sich nur die jüngsten Zahlen zum Zahlungsrückstand bei den an den Privatsektor vergebenen Krediten an, die im April mit fast 153 Mrd. Euro einen neuen absoluten Rekord erreichten und damit die Rate an den gesamten Krediten weiter auf 8,72% zulegte. Ein weiteres Sorgenkind bleibt Italien, auch wenn hier weiterhin abgewiegelt wird, dass man finanzielle Hilfe brauche (siehe Markt im Fokus). Hier wird, wie anderenorts auch, die Rezession die utopischen Pläne zur Haushaltssanierung über kurz oder lang schon über den Haufen werfen. Unterdessen wirft der EU-Gipfel in der nächsten Woche seine drohenden Schatten voraus, ist doch zu befürchten, dass hier neue abenteuerliche Mittel und Wege, die Krise zu meistern, beschlossen werden.