Eurozone noch tiefer in der Rezession
Wie nicht anders zu erwarten hat sich die Rezession in der Eurozone verschärft. Mit dem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes (BIP) im Schlussquartal 2012 sank die Wirtschaftsleistung im Euro-Raum nun bereits das dritte Mal in Folge. Dabei verschärfte sich die Abwärtsdynamik.
Überraschend kommt die negative Entwicklung jedoch nicht. Selbst den Daueroptimisten müssten die klar zu erkennenden rezessiven Tendenzen im zweiten Halbjahr 2012 aufgefallen sein. Auch die Gründe für den Abschwung, wie der eingeschlagene Euro-Rettungskurs mit der überzogenen Sparpolitik, lagen und liegen auf der Hand. Wer sich also über die jüngste Verschärfung der Rezession wundert, der wollte die Realität offenbar nicht wahrhaben. Ob sich daran angesichts der jüngsten, zweifelsohne erneut negativen Daten etwas ändert? Wohl kaum. Wahrscheinlich wird weiterhin ins Zuversichtshorn geblasen, das nun die Talsohle erreicht sein dürfte. Wir werden sehen. Dem realistischen Betrachter fällt es jedoch schwer, die Zuversicht zu teilen. Schließlich hat sich nichts an den Bedingungen geändert. Man muss sich daher fragen, wie die Konjunktur in Europa wieder nachhaltig in Schwung kommen soll. Hinweise dafür gibt es nicht. Im Gegenteil. Damit zu den Fakten.
Im Schlussquartal 2012 rutschte das preis-und saisonbereinigte BIP zum Vorquartal um 0,6% ab, nach Rückgängen von 0,1% (Q3) und 0,2% (Q2). Es beschleunigte sich aber nicht nur die Abwärtsdynamik, sie war auch so stark wie seit dem ersten Quartal 2009 nicht mehr, als es mit 2,8% allerdings einen noch größeren Einbruch gab. Ernüchternd ist auch der Blick auf die einzelnen Länder. Von den zwölf Staaten, für die Daten zur Veränderung des BIP im Vergleich zum Vorquartal vorliegen, zeigen zehn Rückgänge (siehe Grafik). Darunter nun auch Deutschland (–0,6%) und Frankreich (–0,3%). Das stärkste Minus zeigte übrigens Portugal mit 1,8%, was einmal mehr die immer wieder betonten angeblichen Fortschritte des Landes bei seinen Reformen als Humbug entlarvt.