Greenback zieht weiter an
Die US-Währung kennt derzeit kein Halten. Sie ist gefragt wie lange nicht mehr und eilt von einem Mehrjahreshoch zum nächsten. Inzwischen hat sich bereits eine stattliche Fahnenstange gebildet.
Die US-Währung kennt derzeit kein Halten. Sie ist gefragt wie lange nicht mehr und eilt von einem Mehrjahreshoch zum nächsten. Inzwischen hat sich bereits eine stattliche Fahnenstange gebildet.
Die Stärke der US-Währung in den vergangenen Monaten ist beeindruckend. Seit Mitte 2014 kennt der Greenback fast nur eine Richtung: aufwärts. Beispielhaft dafür ist die Bewegung des U.S. Dollar Index. Er misst die Entwicklung des Dollars zu einem Korb aus sechs anderen Währungen. Seit Sommer 2014 kletterte der Index um mehr als 20 Prozent. Der Greenback gewann damit deutlich an Kaufkraft. Maßgeblich verantwortlich für die massive Aufwertung ist die Schwäche des Euro, der mit 57,6 Prozent am stärksten im Korb gewichtet ist. Und in diesem Zusammenhang macht sich die gegenläufige geldpolitische Richtung in der Eurozone und den USA bemerkbar.
Während die EZB bei ihrem ohnehin extrem lockeren geldpolitischen Kurs immer stärkere Kaliber zieht und auch anderenorts eine expansive Geldpolitik Trumpf ist, beteiligt sich die US-Notenbank, die Fed, nicht an dem Abwertungswettlauf. Sie bleibt stattdessen bei ihrem Vorhaben, 2015 auf die Bremse zu treten. Zumindest hält sie sich bezüglich der angekündigten Zinswende weiterhin alle Optionen offen. Die Stärke des Greenback, die zuletzt wieder an Dynamik gewann, könnte dafür sprechen, dass immer stärker eine mögliche erste Anhebung der US-Leitzinsen im Juni eingepreist wird. Der März-Future auf den US-Dollar-Index marschierte zuletzt stramm auf 100 Punkte zu.
Die nachfolgenden Kontrakte kletterten jüngst bereits über diese Marke, die zuletzt im Januar 2003 erreicht wurde. Die derzeitige Aufwertungsrallye des Greenback könnte sich noch einige Zeit fortsetzen, sollte die Fed nach ihrer Sitzung in der nächsten Woche weiter Zinswendesignale senden und auch die weiteren Konjunkturdaten diese Annahme unterfüttern. Gleichwohl sieht es zunehmend nach einer Übertreibung aus, weshalb zumindest temporäre größere Rücksetzer nicht ausgeschlossen sind.