Finnland: Nun auch in der Rezession
Ein weiteres Land der Eurozone befindet sich in einer Rezession. Nun hat es Finnland erwischt. Das dortige Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank wie schon im zweiten auch im dritten Quartal 2012 zum Vormonat.
Finnland gilt als einer der Stabilitätsanker der Eurozone. Zwar ist der Anteil der Wirtschaftsleistung am gesamten BIP des Währungsraums gering, liegt mit rund 2% auf Rang 9 knapp hinter Griechenland, dennoch verdeutlicht die Entwicklung, dass die wirtschaftliche Talfahrt in der gesamten Eurozone ihren Fortlauf nimmt und zunehmend auch der Norden in Mitleidenschaft gerät. Mit Finnland sind nun insgesamt sieben Volkswirtschaften der Eurozone in der Rezession und es werden wohl weitere folgen.
Hatte man in der ersten Schätzung für das dritte Quartal noch ein BIP-Wachstum von 0,3% zum Vormonat ermittelt, schrumpfte die finnische Wirtschaftsleistung laut den nun vorliegenden Zahlen um 0,1%. Von einem Einbruch kann angesichts des minimalen Rückgangs zwar nicht die Rede sein, es ist nun aber bereits das zweite Minus in Folge, nachdem es im zweiten Quartal um 1,1% abwärtsging. Laut volkswirtschaftlicher Definition ist mit zwei Verringerungen in Folge eine Rezession gegeben. Zudem zeigt auch die Veränderung zum Vorjahreszeitraum, dass nach -0,2% im zweiten Quartal mit nun -1,1% im dritten Jahresviertel die Abwärtsdynamik zuzunehmen scheint.
Somit hinterlassen auch in Finnland die Unsicherheit wegen der Euro-Schuldenkrise sowie die daraus folgenden negativen konjunkturellen Auswirkungen offenbar immer mehr Spuren. Eine sinkende Industrieproduktion sowie rückläufige Investitionen sind Ausdruck dieser Entwicklung. So verringerte sich die gesamte Produktion um 0,5% zum Vorquartal und um 1,1% zum Vorjahreszeitraum. Die Investitionen waren um 1,1% niedriger als im zweiten Quartal und schrumpften binnen Jahresfrist sogar um 4,4%. Immerhin konnte der private Konsum, der mit 55% den größten Anteil am finnischen BIP hat, um 0,8% respektive 0,6% zulegen.