Hang Seng wieder erholt
Seit dem Zwischentief am 9. März zeigte der Hang Seng eine Rally. Er kletterte in der Spitze um fast 70% und erreichte ein Niveau, das er zuletzt im September 2009 gesehen hat. Im Rahmen seiner Aufwärtsbewegung übersprang er dabei im Mai die langfristige Abwärtstrendlinie und überwand das 23,6-Fibonacci-Retracement der seit dem Allzeithoch vom 30. Oktober 2007 auszumachenden Abwärtsbewegung. Mit dem Zwischenhoch am 12. Juni erreichte der Index zuletzt den Bereich des 38,2%-Retracements. In der Vorwoche folgte dann eine Korrektur, die an den vergangenen fünf Handelstagen mit einem Plus von insgesamt 3,8% größtenteils wieder wettgemacht wurde.
Zwar sorgten negative Vorgaben von anderen Börsen, vor allem der Wall Street, am Dienstag auch hier für größere Abschläge, danach präsentierte sich der Hang Seng aber fest. Zum einen lag dies wohl an verstärkten Positionsanpassungen vor dem Ende des Halbjahres. Daneben stützten die Immobilienwerte, die zur Vorwoche teilweise deutlich zulegten. Beispiele dafür sind China Overseas Land (16%) und Hang Lung Properties (10,8%). Der Sektor wurde von der Entscheidung der USNotenbank, ihre Leitzinsen unverändert bei 0,00% bis 0,25% zu belassen, beflügelt. Da der Hongkong-Dollar zu einem festen Wechselkurs an den US-Dollar gekoppelt ist, folgt man bei der Zinspolitik der US-Notenbank. So auch diesmal. Die Fed sagte zudem in ihrer jüngsten Erklärung zur Zinsentscheidung, dass die Kernteuerung in absehbarer Zukunft unter Kontrolle sein dürfte, was wohl dafür spricht, dass das Zinsniveau weiterhin niedrig bleibt. Entsprechend hoffen die Investoren in Hongkong darauf, dass die weiterhin niedrigen Zinsen den Verkauf von Immobilien stützen. Vielleicht kann dies den Hang Seng weiter antreiben. Allerdings ist schon ein Großteil an Vorschusslorbeeren in den Kursen enthalten, weshalb das Risiko einer größeren Korrektur weiterhin latent vorhanden ist. Neue spekulative Long-Positionen bieten sich zudem erst mit einem Sprung über 19.162 Zähler an.