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Japan: Nikkei bekommt nächste Dosis

Mit mehr als 16.300 Punkten hatte der japanische Leitindex zu Jahresbeginn ein Niveau erreicht wie seit November 2007 nicht mehr. Darauf folgte eine Korrektur von mehr als 14 Prozent. Jüngst startete der Nikkei jedoch durch. Es gab die nächste Dosis Billiggeld.

BÖRSE am Sonntag

Mit mehr als 16.300 Punkten hatte der japanische Leitindex zu Jahresbeginn ein Niveau erreicht wie seit November 2007 nicht mehr. Darauf folgte eine Korrektur von mehr als 14 Prozent. Jüngst startete der Nikkei jedoch durch. Es gab die nächste Dosis Billiggeld.

Die Korrektur seit Januar hatte den Nikkei bis zu seinem 200-Tage-EMA geführt. Hier trafen die Bären jedoch offenbar auf ein hartnäckiges Hindernis. Die Marke wurde zwar getestet und kurzzeitig unterschritten, aber nicht nachhaltig verletzt. Jüngst folgte davon ausgehend ein kräftigerer Aufwärtsimpuls. Der 200-Tage-EMA scheint sich als gute Unterstützung erwiesen zu haben. Zusammen mit dem Kaufsignal beim MACD-Indikator könnte dies den Bullen nach der Pause anstacheln, nun ihre übergeordnete Aufwärtsbewegung fortzusetzen.

Jüngst für Rückenwind sorgten aber weder fantastische Firmennews noch berauschende Konjunkturdaten. Die Geldpolitik zündete wieder einmal den Turbo. Japans Notenbank hatte am Dienstag ihren Harakiri-Kurs bezüglich der eigenen Währung, sprich ihre extrem aggressive Geldpolitik bestätigt und zudem den Spielraum für Banken erhöht. Statt bislang 3,5 werden ihnen nun 7 Bio. Yen (aktuell rund 49,8 Mrd. Euro) zu einem Zinssatz von 0,1 Prozent zur Verfügung gestellt. Sie sollen damit über Kredite an Firmen und Verbraucher der Konjunktur stützende Impulse geben.

Der Schritt ist ein weiterer Beleg dafür, dass Notenbank und Regierung weiterhin mit aller Macht ihr „bestes“ tun werden, Japan aus der jahrelange Deflation zu wuchten. Sie haben jede Menge zu tun und werden es auch weiterhin haben. Im Schlussquartal 2013 hatten schleppende Exporte das Wirtschaftswachstum gebremst. Zudem steht im April die Erhöhung der Verbrauchssteuer an. Es gibt Zweifel, dass Japan stark genug ist, sie zu verkraften. An der bewussten Zerstörung des Yen wird jedoch nicht gerüttelt. Dabei ist doch der private Konsum in Japan mit rund 60 Prozent die größte Säule der Wirtschaft. Eine starke Währung wäre wohl förderlicher als eine schwache.