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Japan: Yen-Schwäche treibt Nikkei

Die Ende Oktober überraschende Ankündigung der japanischen Notenbank, bei ihrem geldpolitischen Harakiri-Kurs nachzulegen, hinterlässt weiterhin Spuren. Während der Yen seine Schwäche fortsetzt, treibt der damit einhergehende Kaufpreisverlust die Aktienkurse. Der Nikkei steigt.

BÖRSE am Sonntag

Die Ende Oktober überraschende Ankündigung der japanischen Notenbank, bei ihrem geldpolitischen Harakiri-Kurs nachzulegen, hinterlässt weiterhin Spuren. Während der Yen seine Schwäche fortsetzt, treibt der damit einhergehende Kaufpreisverlust die Aktienkurse. Der Nikkei steigt.

Für ein Kursfeuerwerk am Aktienmarkt bedarf es zündender Impulse. Ein Spezialist auf diesem Gebiet ist die japanische Notenbank. Sie griff wieder einmal zu ihren gängigen aber nutzlosen Mittel. Um die Wirtschaft anzukurbeln und der Teuerungsrate einzuheizen, reißt sie ihre bereits sperrangelweit geöffneten Geldschleusen noch weiter auf und erhöhte das Volumen ihrer jährlichen Wertpapierankäufe. Der Nikkei 225 jubelte. Auch weil der staatliche Pensionsfonds ankündigte, deutlich mehr in heimische Aktien investieren zu wollen. Die Partylaune hielt in der vergangenen Woche an. Der Leitindex setzte sich noch weiter von den Ende Oktober übersprungenen Hürden bei 15.943 und 16.320 Punkten ab. Er liegt nun im Jahresverlauf 2014 mit 7,4 Prozent komfortabel im Plus. Allerdings dürfte dies zum Großteil auch der Abwertung des Yen geschuldet sein.

Insbesondere zum US-Dollar wird die Yen-Schwäche deutlich. Aktuell sind  mehr als 116 Yen für einen Greenback zu zahlen und damit so viel wie seit Oktober 2007 nicht mehr. Seit Jahresbeginn ging es damit rund zehn Prozent aufwärts. Aus charttechnischer Sicht könnte nun das Zwischenhoch von Juni 2007 bei mehr als 124 Yen das nächste mittelfristige Ziel darstellen. Vor allem dann, wenn die US-Notenbank tatsächlich ernst macht und 2015 damit beginnt, ihre Geldpolitik zu straffen. Das ist jedoch keinesfalls sicher. Die Abwertung des Yen muss daher, trotz der heimischen geldpolitischen Impulse, nicht zwangsläufig anhalten. Zudem sieht es im kurzfristigen Zeitfenster nach einer Überdehnung aus. Der Yen hat sich weit von seinem 200-Tage-EMA entfernt. Inklusive den Konstellationen bei einigen Indikatoren, ist daher zumindest eine temporäre Gegenbewegung zunehmend denkbar.