KOSPI: weiter erholt
Das anhaltende Säbelrasseln auf der koreanischen Halbinsel kann Investoren offenbar nicht verschrecken. Zudem scheinen andere Themen im Fokus zu stehen, und Südkoreas Aktienmarkt legte in der vergangenen Woche weiter zu.
Der KOSPI 200, auf den es auch Derivate gibt, legte um 2,8% zu. Er umfasst die nach Marktkapitalisierung größten 200 Aktien, die an der Börse in Seoul gelistet sind und deckt damit etwa 93% der gesamten Marktkapitalisierung ab. Der sämtliche Aktien beinhaltende KOSPI (siehe Chart) legte um 2,5% zu. Er setzte damit die Gegenbewegung aus der Vorwoche fort. Seinerzeit war der Index in Richtung der horizontalen Unterstützung bei 1.519 Punkten gefallen, drehte aber vorher und konnte sich davon wieder ein gutes Stück entfernen. Es gelang ihm zudem, die zwischenzeitlich unterschrittene Aufwärtstrendlinie (Verbindung der Zwischentiefs von Februar 2010 und November 2009) schnell zurückzuerobern und setzte sich auch von dieser nach oben ab. Mit den jüngsten Zuwächsen besteht nun die Chance auf einen fortgesetzten Aufwärtsimpuls, der den KOPSI zunächst bis in den Bereich von 1.760 Zählern treiben könnte.
Zwar hatte es an den vergangenen vier Handelstagen, am Mittwoch blieb die Börse in Seoul wegen der Kommunalwahlen geschlossen, zwischendurch auch ein paar bremsende Faktoren gegeben, wie schwache Konjunkturdaten aus China, sie dämpften die Stimmung aber nur kurz. Rückenwind gab es indes offenbar auch von den Kommunalwahlen, wenngleich die Partei von Präsident Lee Myung Bak einen Rückschlag einstecken musste, dessen harte Politik gegenüber Nordkorea vor allem jungen Wählern nicht gefällt. Am Freitag folgten außerdem gute Konjunkturdaten. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im ersten Quartal mit 2,1% zum Vorquartal stärker gewachsen als zunächst mit 1,8% geschätzt.