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Mini-DAX-Futures finden Anklang bei Händlern und Anlegern

Eurex Exchange bietet Mini-DAX®-Futures parallel zu den bestehenden DAX-Futures an und macht damit den deutschen Aktienindex DAX leichter handelbar. Fünf der neuen Futures entsprechen einem DAX-Future. Da der DAX ein Performance-Index ist, glauben die Anbieter des neuen Produkts, dass ungeachtet momentaner Turbulenzen mit einem weiteren Anstieg dieses Index zu rechnen ist.

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Eurex Exchange bietet seit dem 28. Oktober Mini-DAX®-Futures parallel zu den bestehenden DAX-Futures an und macht damit den deutschen Aktienindex DAX leichter handelbar. Die Kontrakte unterscheiden sich in ihrer Größe: fünf Mini-DAX®-Futures (Produkt ID: FDXM) entsprechen einem DAX-Futures (Produkt ID: FDAX). Verantwortlich für die neuen Produkte ist Ralf Huesmann.

Die Produkterweiterung resultiert vor allem aus der positiven Entwicklung des DAX. Im Frühjahr 2015 kletterte der Index erstmals auf einen Stand von über 12.000 Punkten. Ein DAX-Futures-Kontrakt erreichte mit seinem Kontraktwert von 25 Euro pro Indexpunkt auf diesem Niveau einen Gesamtgegenwert von EUR 300.000 und war somit einer der schwersten Aktienindex-Futures im internationalen Vergleich.  Da der DAX zudem ein Performance-Index ist, bei dem die Dividenden reinvestiert werden, ist über die Zeit mit einem weiteren Anstieg des Index zu rechnen.

Für Händler wird es mit weiter wachsendem Indexstand immer schwieriger, eine Feinjustierung der Absicherungsgeschäfte, etwa für strukturierte Produkte oder Fonds, vorzunehmen. Darüberhinaus sind DAX-Futures als Handelsinstrument für Privatanleger in ihrer ursprünglichen Form meist zu teuer, da die initial zu hinterlegende Sicherheit (Margin) in etwa EUR 20.000 pro Kontrakt ausmacht.

Neues Handelsinstrument für Privatanleger

Neben seiner Rolle als führendes Barometer für den deutschen Aktienmarkt ist der DAX® auch Basis einer Vielzahl von Investment- und Handelsinstrumenten, deren Wert sich 1:1 mit dem Index entwickeln. Dazu gehören neben ETFs, d.h. Fonds, die einen Index exakt nachbilden, auch Futures wie der an Eurex Exchange verfügbare DAX-Futures. Neben diesen beiden börslich gehandelten Produkttypen gibt es auch außerbörsliche Alternativen wie Forwards und Swaps, die institutionellen Kunden vorbehalten sind, sowie Differenzkontrakte, sogenannte ‚Contracts for Difference‘ (CFDs).

Während ETFs voll eingezahlt werden, handelt es sich bei Futures und CFDs um Hebel-Produkte, wobei  nur eine Sicherheit zu hinterlegen ist, die einen Bruchteil des gesamten Kontraktwerts ausmacht und je nach Entwicklung des Basiswertes täglich angepasst wird. Hierdurch sind diese Produkte „kapitalschonender“, weisen also im Vergleich zu ungehebelten Produkten ein anderes Risiko/Rendite-Profil auf. Privatanleger, die gehebelt handeln wollen, greifen daher oft zu CFDs, nehmen dabei jedoch – bewusst oder unbewusst – zusätzliche Risiken in Kauf.

Futures als börsennotierte Produkte sind reguliert und überwacht

Beim Futures-Handel gibt es eine zentrale Gegenpartei, d.h. das Clearinghaus übernimmt nach Geschäftsabschluss die Erfüllung der Transaktion für beide Geschäftsparteien und minimiert somit das Ausfallrisiko. Die Börse als neutrale Instanz übernimmt auch die Marktüberwachung und gewährleistet damit einen fairen Handel; zudem wird über die Margin-Parameter ein risikoadäquater Hebel (Initial Margin) bestimmt.

Bei CFDs hingegen ist dieser Sicherheitsaspekt nicht gewährleistet, denn dieser Hebel kann bisweilen  einen dreistelligen Wert annehmen, was zu vereinzelten Insolvenzen führte, etwa als die schweizerische Notenbank überraschend die Koppelung des Franken gegenüber dem Euro aufgab. Eine Vielzahl von Market Makern – beim Mini-DAX® initial zwölf Teilnehmer – sorgen für attraktive Geld-Brief-Spannen und garantieren Liquidität auch in Krisenzeiten. Bei CFDs handelt man hingegen meist gegen einen Market Maker, der oft auch zugleich Emittent des CFD ist.

Etwa 75 Prozent des in Deutschland in CFDs gehandelten Volumens bezieht sich auf den DAX
Ungeachtet der möglichen Risiken ist der CFD-Markt in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen. Das gehandelte Volumen betrug 2014 rund 1,5 Billionne Euro. Branchenanalysen zeigen, dass sich etwa 75 Prozent des in 2015 in Deutschland in CFDs gehandelten Volumens auf den DAX bezieht.

Kunden können nun einen kleineren DAX-Future handeln

Neben CFDs haben Derivatanleger nun die Möglichkeit, die deutliche handlicheren und kleineren Mini-DAX®-Futures zu handeln. Die Entscheidung, diese neuen Produkte als parallele Index-Futures einzuführen, hat mehrere Gründe: Der Mini-DAX®-Futures erfordert aufgrund der kleinen Kontraktgröße eine geringere Margin-Hinterlegung;  darüber hinaus bietet er eine optimierte Risikoabsicherung auch für kleinere Positionen.

Mini-DAX®-Futures haben mit fünf Euro den gleichen Kontraktwert wie die bereits bestehenden DAX-Optionen. Dazu kommen die bewährte Transparenz und Neutralität eines Börsenorderbuchs und die Sicherheit der Erfüllung durch unser Clearinghaus, Eurex Clearing. Das alles macht die neuen Mini-DAX®-Futures auch für gut informierte und risikobewusste Privatanleger zu einer liquiden, kostengünstigen, sicheren und transparenten Alternative zu außerbörslichen Produkten.

Die Vorteile machen den Mini-DAX®-Futures zu einem Erfolg: Es wurden bereits über 850.000 Kontrakte seit dem 28. Oktober 2015 gehandelt. Der letzte Handelsrekord wurde am 14. Januar mit über 37.000 Kontrakten gesetzt, Tendenz steigend. Bereits zum Handelsstart waren mehr als 70 Teilnehmer aktiv, inzwischen sind es einem Drittel aller angeschlossenen Börsenmitglieder.  Zwölf Market Maker quotieren das Produkt und der Spread liegt im Durchschnitt unter zwei Ticks.

Ralf Huesmann arbeitet in der Produktentwicklung der Eurex in Frankfurt. In gleicher Funktion war er zuvor mehr als drei Jahre in London tätig. Sein Fokus liegt auf Indexprodukten, er verantwortet die Entwicklung von Derivaten auf Indizes in Anlageklassen wie Aktien und Rohstoffen – dies als Produktverantwortlicher für Derivate auf Benchmark-Indizes wie EuroSTOXX50 und DAX. 2004 kam Huesmann zur Eurex. Davor arbeitete er acht Jahre lang im Bereich Indexentwicklung für die Deutsche Börse. Hier war er zuständig für die Entwicklung, den Betrieb und die Lizensierung von Aktien-, Renten- und Volatilitätsindizes. Huesmann führt den Titel Diplom-Wirtschaftsmathematiker, verleihen durch die Universität Bielefeld.

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