Mit Aktien gegen Altersarmut
Wir gehen turbulenten Zeiten entgegen. Nach den Finanzkrisen der vergangenen Jahre öffnet sich die Schere zwischen arm und reich weiter und immer mehr Menschen droht auch hierzulande die Altersarmut. Diese Entwicklung, die sich heute nur andeutet, wird in wenigen Jahren für Millionen Bundesbürger bittere Realität. Helfen kann nur die richtige Geldanlage – doch wie sieht die aus? Das fragt Reinhard Panse in einer Gastkolumne.
Wir gehen turbulenten Zeiten entgegen. Nach den Finanzkrisen der vergangenen Jahre öffnet sich die Schere zwischen arm und reich weiter und immer mehr Menschen droht auch hierzulande die Altersarmut. Diese Entwicklung, die sich heute nur andeutet, wird in wenigen Jahren für Millionen Bundesbürger bittere Realität. Helfen kann nur die richtige Geldanlage – doch wie sieht die aus?
Von Reinhard Panse
Zunächst zu den Fakten: Die Rente als Lieblingsanlage der Kleinanleger stellt in Zukunft keine vernünftige Alternative mehr dar. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nimmt in den kommenden Jahren weiter rapide ab; von heute 29 Millionen sind im Jahr 2060 voraussichtlich nur noch 21 Millionen übrig. Die demografische Entwicklung und die Politik, die die Rente seit Jahren schwächt, tun ihr übriges. Sich alleinig auf die Rente zu verlassen, ist unter diesen Voraussetzungen grob fahrlässig.
Doch auch der traditionelle Sparer guckt in die Röhre. Das aktuelle, weltgeschichtlich einmalige Niedrigzinsniveau macht das Sparbuch obsolet. Hinzu kommt, dass wir heute nicht nur einen überschuldeten Staat haben, sondern zusätzlich extrem hohe Schulden in der Privatwirtschaft. All diese Entwicklungen verunsichern die Anleger, die in vielen Fällen nicht wissen, was sie mit ihrem Geld tun sollen. Besonders Menschen mit mittleren oder geringem Einkommen machen entweder gar nichts mit ihrem Geld oder sie investieren es zu Konditionen, die selbst in guten Zeiten nur schlechte Renditen liefern.
Erschwerend kommt hinzu, dass ein Großteil der Kleinanleger falsch beraten wird – was teilweise sogar politisch gewollt ist. Altersvorsorgeprodukte mit hohen Anleihebeständen finanzieren die Schulden des Staates, sind für die Mehrzahl der Anleger jedoch keine gewinnbringende Anlagestrategie. Für den Einzelnen wird die klassische Lebensversicherung mehr und mehr zum Risikogeschäft – durch sinkende Garantiezinsen, schmalere Überschussbeteiligungen, höhere Inflation und nicht zuletzt die Anlage in unsichere Staatsanleihen. Standardanlagen wie diese werden die Verarmung eines großen Teils der deutschen Bevölkerung nicht aufhalten. Welche Alternativen gibt es? Immobilienkäufe trauen sich einige Anleger noch zu. Das Risiko eines Aktienkaufs ist vielen Deutschen jedoch immer noch zu hoch. Genau hier liegt der Fehler!
Klassische Anlageformen werden schon bald keine wesentliche Rolle mehr spielen. Nur mit Aktien ist auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten eine Altersvorsorge möglich, die diesen Namen auch verdient. Auf Zeiträume von 30 Jahren sind Aktien immer wesentlich sicherer als Anleihen, weisen eine deutlich geringere Volatilität und eine geringere Wahrscheinlichkeit realer Verluste auf. Wählt man die Zeiträume nicht zu eng, haben Aktien selbst in wirtschaftlich schwierigen Phasen positiv performt. Weltweit lag der Mehrertrag von Aktien seit dem Jahr 1900 bei vier Prozent pro Jahr. Da die aktuelle Bewertung von Aktien angemessen ist, kann auch in den kommenden Jahren mit einer Realrendite von drei bis vier Prozent gerechnet werden. Die historischen Daten sprechen eindeutig für den langfristigen Ertrag durch Aktien – auch in Zukunft. Für die Anleger ist diese Sicherheit von besonders großer Bedeutung, da die politisch vielerorts unruhige Situation verlässliche Zukunftsaussagen schwierig macht.
Bei HQ Trust, dem Multi Family Office der Familie Harald Quandt, widmen wir uns vorrangig Vermögen ab dem zweistelligen Millionenbereich. Da der Aufwand direkter, persönlicher Beratung sehr groß ist, haben wir nicht die Möglichkeit, das Wissen über die richtige Geldanlage auch kleineren Kunden zur Verfügung zu stellen. Wir sind jedoch seit Jahren von der Notwendigkeit eines Transformationsprozesses überzeugt, um das komplette Wissen über langfristige Vermögensanlage von Großvermögen auf normale Anleger zu übertragen. Aus diesem Grund sind wir eine Kooperation mit dem Berliner FinTech LIQID eingegangen. Gemeinsam haben wir Anlagestrategien entwickelt, die nun einer breiteren Zielgruppe zugänglich gemacht werden. Damit vereint LIQID die professionelle Expertise eines der erfolgreichsten Multi Family Offices in Europa mit den neuen digitalen Möglichkeiten, die eine intuitive Nutzerführung, absolute Transparenz und hohe Prozessautomation in Verbindung mit sehr geringen Kosten ermöglichen. Über den digitalen Prozess wird mit wenig Aufwand die optimale Anlagestrategie entwickelt, von der Anleger ab einer Investition von 100.000 Euro profitieren können.
Aktuell gibt es in Deutschland rund 4,5 Millionen Aktienbesitzer. Aufgrund der oben beschriebenen Entwicklungen ist jedoch davon auszugehen, dass sich diese Zahl in den kommenden Jahren deutlich erhöht. Neben den Hochvermögenden werden auch Menschen mit mittlerem oder geringem Einkommen verstärkt auf Aktien setzen. Digitale Angebote wie LIQID erleichtern den Zugang zu einer professionellen Geldanlage und werden langfristig dazu beitragen, Altersarmut in Deutschland zu bekämpfen.
Reinhard Panse ist Chief Investment Officer bei HQ Trust.