Öl-Servicedienstleister: Tiefe Preise, tiefe Kurse
Mit Tiefen kennen sich Öl-Servicedienstleister aus. Zu Lande und zu Wasser penetrieren sie mit ihrem Bohrgerät die Erdkruste, um an die tief liegenden Rohstoffe Erdöl und Erdgas zu gelangen. Relativ hohe Ölpreise sowie der Fracking-Boom sorgten in den vergangenen Jahren für gute Geschäfte. Das hat sich jedoch geändert.
Mit Tiefen kennen sich Öl-Servicedienstleister aus. Zu Lande und zu Wasser penetrieren sie mit ihrem Bohrgerät die Erdkruste, um an die tief liegenden Rohstoffe Erdöl und Erdgas zu gelangen. Relativ hohe Ölpreise sowie der Fracking-Boom sorgten in den vergangenen Jahren für gute Geschäfte. Das hat sich jedoch geändert.
Mit dem Einbruch der Ölpreise seit Sommer hat sich das Umfeld für Öl-Servicedienstleister merklich eingetrübt. Das schlägt sich in der Kursentwicklung nieder. Beispielhaft dafür steht der PHLX Oil Service Sector Index (OSX). Vom Mehrjahreshoch Anfang Juli bis zum Tief im Oktober brach er um mehr als 27 Prozent ein. Von den enthaltenen 15 Werten zeigen einige jedoch schon seit längerem Schwäche. Sie liegen teils deutlich unter ihren vor der globalen Wirtschaftsflaute 2008/09 markierten Rekordhochs.
Es ist immer schwieriger und teurer an die Rohstoffe zu kommen. Hinzu kommt der knallharte Wettbewerb in der Branche, die zudem sehr stark von den Ölpreisen abhängt. Umso teurer das schwarze Gold, umso eher lohnt sich die Erschließung von schwer zugänglichen Vorkommen für Ölkonzerne, die dann fleißig Bohraufträge vergeben. Spielt der Ölpreis jedoch nicht mit und fällt gar wie ein Stein, wie zuletzt, beginnt das große Zittern. Für die Öl-Bohrfirmen wird es immer schwieriger, ihre Dienste an den Mann zu bringen und ihr Bohr-Equipment am Laufen zu halten, das für viel Geld und meist fremdfinanziert angeschafft wurde.
Eine Entwicklung, die sich fortsetzen könnte, auch weil der Fracking-Boom in den USA seinen Höhepunkt überschritten zu haben scheint. Setzt sich daher die Talfahrt beim OMX fort? Oder ist bereits die Zeit für Schnäppchen gekommen, auch weil die tiefen Kurse das Fusionskarussell antreiben (zuletzt Halliburton/Baker Hughes)? Aus charttechnischer Sicht für weitere Abgaben spräche, wenn sich der Stabilisierungsversuch im Bereich von 240 bis 250 Punkten nicht als nachhaltig erweist und das Oktobertief bei 228 Zählern verletzt wird.