Paukenschlag am Energiemarkt! Eon übernimmt Innogy!
Eon übernimmt, falls Aktionäre und Kartellamt zustimmen, große Teile der RWE-Tochter Innogy. Im Gegenzug bekommt RWE größere Teile des Energiegeschäfts von Eon. Das Ziel ist offenbar eine grundsätzliche strategische Neuausrichtung beider Konzerne: Eon konzentriert sich auf die Netze, RWE auf die Erzeugung. Anleger aufgepasst! Der Deal hat den Geruch der Sesation, die Aktien aller Energiekonzerne, und zwar europaweit, dürften deutlich reagieren.
Eon übernimmt, falls Aktionäre und Kartellamt zustimmen, große Teile der RWE-Tochter Innogy. Im Gegenzug bekommt RWE größere Teile des Energiegeschäfts von Eon. Das Ziel ist offenbar eine grundsätzliche strategische Neuausrichtung beider Konzerne: Eon konzentriert sich auf die Netze, RWE auf die Erzeugung. Anleger aufgepasst! Der Deal hat den Geruch der Sesation, die Aktien aller Energiekonzerne, und zwar europaweit, dürften deutlich reagieren.
Eon hat sich erst vor kurzem dem Geschäft mit Erneuerbaren Energien verschrieben. Dieses imagebildende Zugpferd des Essener Energiriesen würde von RWE übernommen. Der Stromproduzent, der sich nach der Aufspaltung auf die konventionelle Stromerzeugung und den Großhandel konzentriert hatte, würde sich also wieder in der Wind- und Solarenergie engagieren. Für Eon ist es ein Megadeal, für RWE sozusagen die pefekte rolle rückwärts.
Verlierer des Mega-Deals ist Innogy. Das Unternehmen war aus der kohlenstaubfarbigen RWE mit einem blitzsauberen Image hervorgegangen und hatte beim Börsengang hoffnungsvoll als neue Kraft geglänzt. Die ankger hatten dies sehr honoriert. Gemessen am Börsenwert war Innogy sogar an Eon vorbeigeschossen. Aktuell ist Innogy 19,2 Milliarden Euro wert, Eon wiegt mit 18,4 Milliarden Euro etwas weniger.
Innogy als Verlierer
Das Handelsblatte bemerkt völlig zurecht, dass der aktualle Paukenschlag-Deal Innogy in einer äußerst schwierigen Phase trifft, denn im Dezember war Konzernchef Peter Terium nach einer Gewinnwarnung überraschend abgelöst worden. Seither wird Innogy von Arbeitsdirektor Uwe Tigges interimistisch geführt. Vor einer Woche wurde zudem Finanzvorstand Bernhard Günther Opfer eines Säureanschlags und liegt seither schwerverletzt im Krankenhaus. Nachdem sich in Deutschland die Aktivitäten des organisierten Verbechens halbwegs in Grenzen halten, ist hier zunächst keine Koinzidenz zu sehen. Falls die ermittelnden Behörden zu anderen Ergebnissen kämenn, würde man neu nachdenken müssen.
Wie aber sieht es für Eon aus? Das Energiebündel aus Essen wird sich auf die Sparten Vertrieb und Netze konzentrieren. Der wichtigste Baustein: Das Unternehmen würde das Verteilnetz von Innogy übernehmen, das dort derzeit fast drei Viertel der Gewinne beiträgt und mehr als 20 Millionen Kunden hat. Die Sparte der Stromproduktion mit erneuerbaren Energien, und das ist eine wirklich sensationelle Wendung, würde Eon aber weitgehend aufgeben.
Die Umwälzung ist gigantisch
RWE besitzt 76,8 Prozent an Innogy. Diese Beteiligung geht „im Rahmen eines weitreichenden Tauschs von Geschäftsaktivitäten und Beteiligungen“ an Eon. Die „grundlegende Vereinbarung“ zwischen den Konzernen besagt ferner, dass RWE im Gegenzug, also für diese 76,8 Prozent an Innogy, eine Beteiligung an der Eon SE in Höhe von 16,67 Prozent erhalten soll. Eon wird der RWE „einen weitgehenden Teil des erneuerbaren Energiegeschäfts“ und die von der Eon-Tochter Preussen-Elektra gehaltenen Minderheitsbeteiligungen an den von RWE betriebenen Kernkraftwerken Emsland und Gundremmingen übertragen. Außerdem wird RWE „das gesamte erneuerbare Energiegeschäft“ und das Gasspeichergeschäft von Innogy sowie den Anteil am österreichischen Energieversorger Kelag erhalten. Die Aktivitäten nach Handelsblatt-Angaben sind so wertvoll, dass RWE dafür 1,5 Milliarden Euro in bar an Eon zahlen wird.
Eon möchte den Innogy-Aktionären ein freiwilliges Übernahmeangebot in bar unterbreiten. Zum Stichtag 11. März 2018 sollen die Aktionäre insgesamt 40 Euro je Aktie erhalten. Dabei würde Eon 36,76 Euro in bar bieten, kompletiert würde die Summe durch die Dividenden für 2017 und 2018 in Höhe von 3,24 Euro pro Aktie. Das Geld soll unter anderem mithilfe eine Sachkapitalerhöhung von 20 Prozent zusammengebracht werden. Für Eon-Aktionäre werden, so oder so, die kommenden Börsentage sehr spannend. sig