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Rohöl: Leichte Erholung

Der Preis für das schwarze Gold kletterte jüngst wieder ein Stück nach oben. Wohin die Reise in diesem Jahr geht, ist aber ungewiss. Insbesondere die Drohung des Irak, die OPEC zu verlassen, sorgt für Vorsicht bei den Investoren.

BÖRSE am Sonntag

Wie bei allen wichtigen Rohstoffen ging es bislang in diesem Jahr auch mit dem Ölpreis nach unten. So kostete ein Barrel (159 Liter) der US-Rohölsorte WTI (West Texas Intermediate) im Februar zeitweise 98 US-Dollar. Nachdem der Kurs im April unter die 88-Dollar-Marke gerutscht war, konnte er sich in den vergangenen Tagen wieder etwas erholen und die 93 Dollar überschreiten. Direkt ölmarktspezifische Gründe für die Preiserholung gibt es nicht. Aus dem Irak kommen eigentlich eher preisbelastende Nachrichten. Das Land drohte, die OPEC zu verlassen, falls die Organisation die Ausweitung seiner Ölproduktion nicht zulassen werde.

Experten gehen davon aus, dass zum einen Spekulationen jüngst den Ölpreis haben steigen lassen. Grund dafür sind die Vermutungen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) bei ihrem kommenden Treffen Anfang Mai die Leitzinsen senken könnte. Zum anderen sind die WTI-Rohöllagerbestände zuletzt mit 947.000 Barrel nicht so stark gestiegen, wie im Konsens mit +2 Mio. Barrel erwartet worden dar. Dies dürfte mit ein Grund für den jüngsten Preisanstieg gewesen sein.

Als weiterer preistreibender Faktor kam hinzu, dass in den USA die US-Benzinvorräte um mehr als 3 Mio. Barrel sanken, während der Ölkonsum stieg. Die Rohstoffexperten der LBBW gehen davon aus, dass sich der Ölpreis bis zum Jahresende seitwärts bis moderat steigend entwickeln wird. Für das vierte Quartal 2013 erwarten die Experten einen Kurs für WTI von 95 Dollar. Ein Grund dafür sei, dass beim Ölpreis aufgrund der grundsätzlich guten Konjunkturlage noch Nachholbedarf bestehe.

Andererseits sollte die Drohung des Irak von Investoren nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Der Irak ist der zweitgrößte Ölproduzent innerhalb der OPEC und förderte im März pro Tag durchschnittlich 3,2 Mio. Barrel.