Rohstoffaktien: Sorge um Weltkonjunktur belastet
Zunehmende Sorgen über die weltweite wirtschaftliche Entwicklung führten jüngst zu stärkeren Verlusten bei einigen Rohstoffen. Davon in Mitleidenschaft gezogen wurden auch die Rohstoffaktien.
Der STOXX Global 1800 Basic Resources, mit weltweit 92 Vertretern aus Bergbau, Papierherstellung sowie Stahl- und Metallerzeugung, gab 5,7% nach. Noch schlechter sah es beim STOXX 600 Europe Basic Resources aus, der die europäischen Vertreter umfasst. Der Index, auf den es auch Zertifikate gibt, mit denen man auf steigende oder auch auf fallende Kurse setzen kann, sank um 6,6%. Im Kursbarometer enthalten sind Schwergewichte wie die Bergbauriesen BHP Billiton und Rio Tinto oder der weltweit größte Stahlhersteller ArcelorMittal, die allesamt deutlicher nachgaben.
Der STOXX 600 Europe Basic Resources sieht nun auch aus charttechnischer Sicht angeschlagen aus. Es scheint, als hätte sich mit dem jüngsten Rücksetzer die Formation eines Doppeltops durch den Bruch der Nackenlinie von 590 Punkten komplettiert. Gleichzeitig wurde die Haltezone bei 584 Zählern verletzt. Aus dem Doppeltop lässt sich ein erstes rechnerisches Korrekturziel von etwa 522 Punkten ableiten. In diesem Bereich befindet sich zudem das 50%-Retracement des Einbruchs von Mai 2008 bis zum Mehrjahrestief im März 2009. Eine eventuelle, knapp über der Nackenlinie von 590 Zählern abgesicherte mittelfristige Short-Position mit einem Kursziel von etwa 523 Punkten ergibt ein attraktives Chance-Risiko-Verhältnis (CRV) von mehr als 3.
Auslöser für die Korrekturen waren einige Nachrichten, die eigentlich nicht sonderlich spektakulär waren, aber offenbar ausreichten, um nach den kräftigen Zuwächsen bei vielen Rohstoffen und Rohstoffaktien in den vergangenen Wochen und Monaten nun erst einmal Kasse zu machen. Verwiesen wurde unter anderem auf China, das im Februar mit 7,3 Mrd. US-Dollar das größte monatliche Handelsdefizit seit sieben Jahren verbuchte. In Europa geriet zudem die Schuldenkrise wieder stärker in den Fokus.