Russland: Kapital weiterhin auf der Flucht
Rubel und russische Aktien setzen auch jüngst ihre Talfahrt fort. Es belastet weiterhin die Sorge vor einem signifikanten Abschwung der russischen Wirtschaft aufgrund der albernen, ja bescheuerten Sanktionspolitik westlicher Industriestaaten im Zuge der Ukraine-Krise. Das Kapital flüchtet daher weiterhin. Russlands Präsident Wladimir Putin will gegensteuern. Aber wird das reichen?
Rubel und russische Aktien setzen auch jüngst ihre Talfahrt fort. Es belastet weiterhin die Sorge vor einem signifikanten Abschwung der russischen Wirtschaft aufgrund der albernen, ja bescheuerten Sanktionspolitik westlicher Industriestaaten im Zuge der Ukraine-Krise. Das Kapital flüchtet daher weiterhin. Russlands Präsident Wladimir Putin will gegensteuern. Aber wird das reichen?
Wer sitzt am längeren Hebel? Diejenigen, die Russland aus geopolitischen und ökonomischen Gründen in die Knie zwingen wollen? Oder wird sich Russland gegen die Attacken behaupten können? Putin hatte am Donnerstag in einer Rede zur Lage der Nation Maßnahmen zur Stützung der Wirtschaft angekündigt. Zum Beispiel will er durch den Abbau von Bürokratie konjunkturelle Impulse setzen. Daneben will er die jährliche Teuerungsrate mittelfristig auf 4 Prozent drücken. Im November hatte sich die Preisentwicklung weiter verschärft. Die Teuerungsrate war auf 9,1 Prozent geklettert. Ein Grund ist das Importverbot westlicher Lebensmittel, als Reaktion auf die zuvor verabschiedeten Sanktionen des „Westens“ gegen Russland. Daneben werden die Verbraucherpreise von der massiven Abwertung des Rubels angeheizt. Dessen Schwäche setzte sich jüngst fort.
Zum Beispiel fiel der Wechselkurs Rubel/US-Dollar auf beinahe 1,82 US-Dollar. Damit hat er allein seit Juni beinahe 40 Prozent seiner Kaufkraft eingebüßt. In seiner Rede kündigte Putin nun harte Maßnahmen im Kampf gegen Rubel-Spekulanten an. Zudem ist die Notenbank weiterhin aktiv und interveniert am Devisenmarkt. Aber haben Regierung und Zentralbank genügend potente Instrumente im Köcher, um einen weiteren Rubelverfall aufzuhalten und sich auch gegen die drohende Wirtschaftsmisere zu stemmen? Schließlich werden die Töne im Westen bereits wieder lauter, neue Sanktionen zu verhängen. Und auch die Entwicklung bei den Ölpreisen könnte zunehmend zum Problem werden, sollte sich deren Talfahrt fortsetzen. Schließlich ist der Export von Rohöl eine wichtige Einnahmequelle Russlands.