Schweizer Franken: Eurokrise lässt grüßen
Der Schweizer Franken wertet immer weiter auf. Jüngst rutschte er zum Euro erstmals unter die Marke von 1,19 Franken. Insbesondere wegen der Euro-Schuldenkrise steht die eidgenössische Währung bei verunsicherten Anlegern hoch im <script src="gui/jscripts/tiny_mce/themes/advanced/langs/de.js" type="text/javascript"></script> Kurs.
Der Kurs des Franken zum Euro rutscht daher von einem Rekordtief zum nächsten. Allein seit dem Zwischenhoch von April 2011 sank er um mehr als 10%, fiel jüngst auf ein neues Tief von 1,1846 Franken. Noch deutlicher wird die Aufwertung beim längerfristigen Blick zurück. Anfang 2010 waren für einen Euro mit 1,49 Franken noch gut 20% mehr zu berappen.
Die zuletzt kontinuierlich zunehmende Stärke bereitet der Schweizer Wirtschaft immer größere Kopfschmerzen. Die Schweiz ist ein Exportland, weshalb ein starker Franken Waren im Ausland verteuert und damit einen Wettbewerbsnachteil beschert. Und auch der wichtige Tourismus leidet unter der festen Währung. Bislang konnte die Wirtschaft die negativen Effekte noch ganz gut wegstecken. Dazu tragen günstigere Importe bei, sodass der Preisdruck von Rohstoffen oder anderen zur Produktion nötigen Vorleistungsgütern abgefedert wird. Eine fortgesetzte Aufwertung des Franken dürfte aber immer schwerer zu verkraften sein. Es verwundert daher nicht, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Wechselkursentwicklung mit Sorge verfolgt. Sie steckt in einem Dilemma. Die Zinsen sind mit 0,25% sehr niedrig. Weiter senken geht nicht angesichts der Sorge vor Blasen wie auf dem Immobilienmarkt und auch vor einen irgendwann nicht mehr zur tolerierenden Preisdruck. Erhöhen geht ebenfalls nicht, würde dies den Franken doch zusätzlich verteuern.
Zwar ist der Franken inzwischen schon sehr stark und gilt als überbewertet, die anhaltende Unsicherheit über die Euro-Schuldenkrise könnte aber weiter dafür sorgen, dass Bürger aus potenziellen Pleitestaaten und auch Investoren in den sicheren Hafen Franken flüchten. Nicht auszuschließende Korrekturphasen können daher genutzt werden, um sich für eine weitere Aufwertung zu positionieren.