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Südafrika: Rand frisst Kursplus

Der FTSE/JSE Top 40 ist die Benchmark für den südafrikanischen Aktienmarkt. 2013 legte sie kräftig zu. Allerdings nur, weil der südafrikanische Rand deutlich abgewertet wurde.

BÖRSE am Sonntag

Der FTSE/JSE Top 40 ist die Benchmark für den südafrikanischen Aktienmarkt. 2013 legte sie kräftig zu. Allerdings nur, weil der südafrikanische Rand deutlich abgewertet wurde.

Die Entwicklung des FTSE/JSE Top 40 ist ein gutes Beispiel für Währungsrisiken, die sich bei Anlagen im Ausland ergeben. So sieht das Kursplus 2013 von 19,2 Prozent auf den ersten Blick nach einer satten Rendite aus. Dies ist aber nur auf dem Papier der Fall. Stattdessen wird die positive Performance durch die anhaltende Abwertung des Rand mehr als aufgefressen. Allein 2013 büßte die Währung zum Euro um mehr als 22 Prozent an Wert ein. Anleger die zu Beginn 2013 ihre Euros in den FTSE/JSE Top 40 ohne Absicherung anlegten, verbuchten daher trotz kräftigem Kursanstieg einen Verlust von fast acht Prozent. Der Anstieg des Leitindex ist wegen der schlaffen Währung somit letztlich nur schöner Schein.

Schon geraume Zeit schwächelt der Rand. Nachdem er seit 2008 als Folge der Finanzkrise zu einem sicheren Hafen avancierte und bis Ende 2010 deutlich aufwertete, ist er seither wieder auf Talfahrt. 2013 nahm die Abwärtsdynamik zu. Wie in anderen Schwellenländern hat auch hier eine Kapitalflucht eingesetzt, angesichts der erwarteten weniger lockeren Geldpolitik in den USA, was Anlagen in US-Dollar wieder attraktiver macht. Zudem enttäuschte das maue, schlechter als erwartete Wirtschaftswachstum Südafrikas. Der IWF geht von einem Anstieg von 1,8 Prozent aus. 2014 sollen dann 2,8 Prozent Plus herausspringen. Auch diese Prognose könnte zu hoch angesetzt sein. An den strukturellen Problemen hat sich nichts geändert.

Zudem könnte eine fortgesetzte Abwertung des Rands das Wachstum bremsen. Zwar werden dadurch südafrikanische Waren auf dem Weltmarkt relativ günstiger, gleichzeitig verteuern sich jedoch die Importe, was die Inflation anheizt. Die Notenbank Südafrikas griff daher im Januar 2014 bereits ein und erhöhte den Leitzins von 5 auf 5,5 Prozent. Weitere Schritte sind vorstellbar, um Anreize für ausländisches Kapital zu schaffen. Auf dieses ist Südafrika angewiesen, um das hohe Defizit in der Leistungsbilanz zu finanzieren.