Ungarische Aktien gefragt
Ungarische Aktien gehörten in der vergangenen Woche zu den gefragtesten innerhalb Europas. Der Leitindex BUX in Budapest legte um 7% zu. Der in Wien ermittelte Hungarian Traded Index auf Eurobasis (HTX EUR), der die umsatzstärksten und höchstkapitalisierten Aktien von Firmen enthält, die an der Budapest Stock Exchange gelistet sind, kletterte um 9,3%.
Beide Indizes konnten sich somit nach den kräftigen Korrekturen seit April, die in der Spitze für Rückgänge von rund 22% (BUX) und 28% (HTX EUR) sorgten, ein gutes Stück erholen. Aus charttechnischer Sicht hat der HTX EUR (siehe Chart) dabei in der Vorwoche kurz vor dem bisherigen Jahrestief 2010 wieder nach oben gedreht.
Da dieser Richtungswechsel im Bereich des 38,2%-Fibonacci-Retracements vollzogen und jüngst der Widerstand von 3.687 Punkten überwunden wurde, könnte dies für weitere Zuwächse sprechen. Die nächste Hürde stellt das Zwischenhoch von Januar bei 4.032 Punkten dar. Ein weiterer Widerstand ist das bisherige Jahreshoch 2010 bei knapp 4.500 Punkten.
Für Rückenwind sorgte in der vergangenen Woche, neben dem allgemein freundlichen weltweiten Aktienumfeld, die Hoffnung auf ein weiteres milliardenschweres Hilfspaket von Europäischer Union (EU) und Internationalem Währungsfonds (IWF). Am Dienstag begannen in Budapest Gespräche des IWF mit der Regierung des hoch verschuldeten Landes. An diese Gespräche und an den IWF knüpfen auch die Banken aus dem In- und Ausland die Hoffnung, dass die geplante hohe Bankenabgabe zumindest in der Höhe beschnitten wird. Ferner gab es seitens der Konjunkturdaten eine positive Überraschung. Die Industrieproduktion legte im Mai mit 13,7% binnen Jahresfrist deutlich stärker zu als mit rund 8,2% erwartet. Zudem war dies der fünfte Anstieg in Folge sowie das größte Plus seit Dezember 2006.