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US-Dollar: Neues aus der Geldbäckerei

Die US-Notenbank backt ab Januar etwas kleinere geldpolitische Brötchen. Oder sollte man wegen Weihnachten Plätzchen sagen? Einerlei. Dem US-Dollar schmeckten die Aussichten erst einmal. Er wertete auf. Gewinnt er nun wieder dauerhaft an Stärke?

BÖRSE am Sonntag

Die US-Notenbank backt ab Januar etwas kleinere geldpolitische Brötchen. Oder sollte man wegen Weihnachten Plätzchen sagen? Einerlei. Dem US-Dollar schmeckten die Aussichten erst einmal. Er wertete auf. Gewinnt er nun wieder dauerhaft an Stärke?

Kurz vor Jahresende macht die US-Notenbank (Fed) nun doch Ernst. Ab Januar beginnt das so genannte Tapering, also die Drosselung der Wertpapierankäufe. Sie will dann statt bislang monatlich für 85 für 75 Mrd. US-Dollar Staatsanleihen und Immobilienpapiere aufkaufen. Die erste Reaktion des US-Dollar war deutlich. Der U.S. Dollar Index, der das Verhältnis von sechs Währungen in einem Korb im Vergleich zur US-Währung abbildet, zog kräftig an. Wertet er nun weiter auf? Möglich, wenn sich die Annahme weiterer Drosselungen erhärtet. Die Fed betonte schon mal, dass weitere Schritte bei der Rückführung der Käufe möglich sind. Sie bleibt jedoch wie gehabt konkret unkonkret. Ein bestimmtes Tempo für eine weitere Anpassung gebe es nicht, hieß es. Allerdings nannte der scheidende Fed-Chef Ben Bernanke eine monatliche Kürzung um 10 Mrd. US-Dollar als Option.

Als Gründe für die nun angekündigte Reduzierung der Wertpapierkäufe verwies die US-Notenbank auf die deutlich aufgehellte Lage am US-Arbeitsmarkt und verbesserte US-Konjunkturdaten. Aber handelt es sich dabei um handfeste Argumente? Zumindest sind Zweifel angebracht, dass die US-Wirtschaft nun bald wieder nachhaltig kräftig brummt. Vielmehr geht es wohl darum, das mit den Wertpapierkäufen gemachte geldpolitische Experiment wieder zu beenden, bevor es nicht mehr zu kontrollieren ist. Ansonsten bleibt die US-Notenbank weiterhin sehr locker. Eine erste Erhöhung der Leitzinsen stellte sie erst ab 2015 in Aussicht. Dies könnte mögliche Aufwertungsavancen der US-Währung bremsen, zumal ein zu starker US-Dollar auch der Fed nicht gefallen dürfte, weshalb sie verbal eingreifen könnte. Auf der anderen Seite könnte 2014 ein durchaus vorstellbares Wiederaufflammen der Eurokrise dem US-Dollar Rückenwind verleihen.