USA: Bernanke legt nach!

Die Erholung an der Wall Street setzte sich jüngst fort. Die Anleger schluckten dabei auch die weiteren Beruhigungspillen. Waren es in der Vorwoche vor allem die wie abgesprochen anmutenden, positiv klingenden Aussagen einiger großer US-Banken, stützten nun US-Notenbank und deren Chef Ben Bernanke.

Er bekräftigte in einem am vorigen Sonntag ausgestrahlten Fernsehinterview seine Einschätzung, dass ein Ende der schweren Rezession in den USA bereits in diesem Jahr möglich ist und es 2010 eine Erholung geben wird. Damit nicht genug. Nach ihrer Sitzung am Mittwoch kündigte die US-Notenbank an, die Geldschleusen noch weiter zu öffnen. Mit einer weiteren Billion US-Dollar wollen die Währungshüter die Kreditklemme lösen und eine Deflation vermeiden. Wie es in ihrem Statement hieß, wird die Fed unter den gegebenen Umständen alle verfügbaren Mittel einsetzen, um die wirtschaftliche Erholung voranzutreiben und Preisstabilität zu gewährleisten. Die Börsianer zeigten sich von dem Schritt überrascht und bewerteten ihn zunächst offenbar positiv, was sich in steigenden Aktienkursen am Berichtstag ausdrückte. Am Donnerstag ließ die Euphorie aber schon wieder nach. Trotz teilweise besserer Konjunkturdaten (Philadelphia Fed Index, Index der Frühindikatoren) als erwartet legten die US-Indizes eine kleine Verschnaufpause ein. Zudem wurde am Markt diskutiert, ob die jüngste Erholung nicht vor allem von der Eindeckung von Short-Positionen angetrieben wurde und ob und wie lange diese Entwicklung anhält. Dies galt sicher auch mit Blick auf den großen Verfallstag an den Terminbörsen am Freitag, an dem die Kurse nach anfänglichen Gewinnen wieder nachgaben. Es blieb zwar auf Wochensicht bei Zuwächsen, dennoch könnte der Wall Street nach der jüngsten Rallye nun schnell wieder die Luft ausgehen.