Wall Street: Was bringt die Berichtssaison
Es ist mal wieder soweit. Am nächsten Dienstag wird Alcoa traditionell den Start in die US-Berichtssaison für das zurückliegende zweite Quartal 2009 einläuten. Ob die US-Firmen dann überwiegend so überzeugen können, wie der Nahrungsmittelkonzern General Mills, der jüngst mit seinen besser als erwartet gemeldeten Ergebnissen für sein Ende Mai abgeschlossenes viertes Quartal 2008/09 einen positiven Vorgeschmack gab, bleibt jedoch zu bezweifeln.
Sicher werden auch einige weitere Firmen positiv überraschen, angesichts niedriger Erwartungen. Allerdings dürften die Investoren nach der Rally seit März nun auch genauer hinsehen und prüfen, ob die kräftigen Kurszuwächse gerechtfertigt und selbst mit eventuell besseren Geschäftszahlen als erwartet in Einklang zu bringen sind. Schließlich verbuchten die US- Indizes im zweiten Quartal eine so starke Performance wie schon lange nicht mehr. Der Dow Jones verzeichnete mit 11% den größten Zuwachs seit 2003. Beim S&P 500 ging es um 15,2% aufwärts, was das stärkste Plus seit 1998 war. Beide Indizes zeigten im Zeitraum April bis Juni zudem zum ersten Mal seit dem dritten Quartal 2007 wieder eine positive Entwicklung.
Allerdings hat seit den Zwischenhochs Anfang Juni die Dynamik bei den Indizes nachgelassen, wozu jüngst auch ein paar negativ aufgenommene US-Konjunkturdaten beitrugen. Vor allem die Skepsis, dass der US-Konsum als wichtigste Stütze der US-Wirtschaft, angesichts einer zunehmende Sparquote sowie der nach wie vor sehr angespannten Lage am Arbeitsmarkt, die sich zudem wohl noch weiter verschlechtern dürfte, nicht sobald zu alter Stärke zurückkehren wird, drückte auf die Stimmung. Kein Wunder, verheißt eine anhaltend schwache Nachfrage seitens der US-Verbraucher doch nicht Gutes für die Firmen. Entsprechend gespannt darf man daher sein, wie sie ihre weiteren Aussichten einschätzen. Vor Zuversicht dürften sie dabei wohl nicht sprühen, was die Wall Street weiter belasten könnte, sodass nach wie vor Vorsicht angebracht ist.