Zitterpartie um Hellas schwächt Euro
Die Probleme Griechenlands prägten in der vergangenen Woche maßgeblich die Entwicklung des Euro. Die Hängepartie, wie es nun an der Ägäis politisch und finanziell weitergeht, sowie die kaum zu bestimmenden Risiken einer möglichen Pleite des Landes für den Euro-Raum verunsicherten.
Wie schon in der Vorwoche stand der Euro daher unter Druck. Insbesondere zum US-Dollar verlor er kräftig. Seit dem Zwischenhoch in der Vorwoche von knapp 1,47 US-Dollar rutschte er zwischenzeitlich unter 1,41 US-Dollar. Offenbar ziehen sich die Investoren in die Krisenwährung US-Dollar zurück, die in turbulenten Zeiten gerne als Zufluchtsort genutzt wird. Ob die Flucht in den Greenback aber wirklich die bessere Alternative ist, bleibt jedoch mehr als fraglich. Vor allem weil die in den vergangenen Wochen vermehrt schwachen US-Konjunkturdaten sowie auch das noch viel größere Schuldenproblem der USA tendenziell für einen schwachen US-Dollar sprechen. Derzeit stürzen sich Medien und Marktteilnehmer jedoch vor allem auf das Thema Griechenland.
Allerdings könnte sich der Fokus schnell ändern, vielleicht schon in der nächsten Woche. Dann gibt es die nächste Sitzung der US-Notenbank (Fed). Ein Zinsschritt wird zwar nicht erwartet, nachdem sich Fed-Chef Ben Bernanke zuletzt aber in der Frage, ob es weitere Anreizprogramme (Stichwort: QE3) für die US-Wirtschaft gibt, bedeckt hielt, sind in diesem Zusammenhang durchaus Überraschungen möglich. Schließlich dürfte der Fed wohl nichts anderes übrig bleiben, als ihren zweifelsohne fragwürdigen und gefährlichen Kurs fortzusetzen, eigene Staatsanleihen aufzukaufen, um die riesigen Finanzlöcher im eigenen Haushalt zu stopfen.
Vielleicht schlägt das Pendel daher schon bald wieder zugunsten des Euro aus. Und auch charttechnisch betrachtet gibt es entsprechende Chancen. So hat sich der Euro jüngst nach einem Test über dem langfristigen Abwärtstrend und knapp über der 100-Tage-Linie gehalten, sodass von diesen Haltezonen ausgehend ein neuer Aufwärtsimpuls denkbar ist.