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Orangensaft: Bären frösteln

Seit dem Zwischenhoch im Juni ist der Preis für gefrorenes Orangensaftkonzentrat (FCOJ) auf Talfahrt. Zuletzt zog er jedoch wieder etwas kräftiger an. Die kalten Temperaturen in Florida, der wichtigsten US-Anbauregion von Orangen, scheinen die Bären frösteln zu lassen.

BÖRSE am Sonntag

Seit dem Zwischenhoch im Juni ist der Preis für gefrorenes Orangensaftkonzentrat (FCOJ) auf Talfahrt. Zuletzt zog er jedoch wieder etwas kräftiger an. Die kalten Temperaturen in Florida, der wichtigsten US-Anbauregion von Orangen, scheinen die Bären frösteln zu lassen.

Von einem Bärenmarkt an den Finanzmärkten spricht man gemeinhin bei einem Preiseinbruch von 20 Prozent. Ein solcher war in den vergangenen Monaten bei den FCOJ-Kursen an der Terminbörse ICE auszumachen. Zum Beispiel rauschte der Januarkontrakt vom Hoch im Juni bis zum Tief in der Vorwoche um rund 27 Prozent in den Keller. Hauptgrund ist die schwache Nachfrage in den USA. Zum einen weil Orangensaft wegen seines hohen Zuckeranteils zunehmend seinen Status als gesundes Lebensmittel einbüßt.

Zum anderen ist er im Vergleich zu anderen Getränken nach wie vor relativ teuer. Dazu trug auch der Preisanstieg in der ersten Jahreshälfte 2014 bei. Ungünstige Wetterbedingungen in den US-Anbaugebieten, insbesondere Florida im Winter 2013/14 sowie die Krankheit „Citrus Greening“ ließen eine geringe Orangenernte erwarten. Sie wurde Realität. Im Wirtschaftsjahr 2013/14 (bis Ende September) sank die Produktion in den USA um 17,6 Prozent zum Vorjahr auf 156,376 Mio. Kisten (je 40,8 kg).

Die Einbußen wurden jedoch von den Zuwächsen in anderen Anbaugebieten, wie Brasilien, China und der EU mehr als aufgefangen. Es gab daher keine großen weltweiten Angebotsengpässe, was zusammen mit der schwachen US-Nachfrage zum Ende der Preisrallye und letztlich einer deutlichen Talfahrt führte. Dazu beigetragen haben die bislang günstigen Wetterbedingungen in den USA in der zweiten Jahreshälfte 2014. Die Hurrikan-Saison führte zu keinen nennenswerten Schäden. Für das nun begonnene Wirtschaftsjahr 2014/15 wird daher wieder mit einer steigenden US-Produktion gerechnet.

Zuletzt sprang der Preis jedoch etwas kräftiger an und generierte bei einigen Indikatoren kurzfristige Kaufsignale. Der heftige Wintereinbruch in den USA, der nun auch Florida erreichte, scheint die Bären nervös zu machen. Aber reicht das für einen nachhaltigen Trendwechsel?

Derivate auf Orangensaft (Basiswerte: FCOJ-A-Futures (ICE))

Typ

WKN

Basispreis/Knock-out

Laufzeit

Hebel

Indexzertifikat (quanto)

SG5HGA

-

open end

-

Hebel-Zert. (long)

CZ7ZS0

106,20/109,50 US-Cent

open end

3,85

Hebel-Zert. Ishort)

CR1YAA

174,80/169,50 US-Cent

open end

4,21