Gold: Gelb oder schwarz?
Viele Rohstoffe sind seit Jahresbeginn im Aufwind, Gold, Silber, Öl und auch Kupfer und Nickel haben zum Teil deutlich zugelegt. Steht ein Rohstoff-Boom bevor? Eher nicht, denn dazu fehlen drei Treiber.
Viele Rohstoffe sind seit Jahresbeginn im Aufwind, Gold, Silber, Öl und auch Kupfer und Nickel haben zum Teil deutlich zugelegt. Steht ein Rohstoff-Boom bevor? Eher nicht, denn dazu fehlen drei Treiber.
Von Uwe Zimmer
Industriemetalle wie Kupfer und Nickel werden teurer, wenn die Nachfrage steigt, zumindest in der Theorie. In der Praxis ist die Nachfrage derzeit eher gedämpft, was an der schleppenden Konjunktur weltweit liegt. Trotzdem haben die Metalle zugelegt, rund sieben Prozent seit Jahresbeginn. Ein echter Höhenflug aber ist nicht zu erwarten, dazu fehlt es an neuer, echter Nachfrage. Und am Verbrauch, denn derzeit werden wohl eher die Lager gefüllt. Wirklich mehr produziert wird nicht, also sollte der Anstieg wieder zum Stillstand kommen. Ähnliches gilt für Öl, auch hier fällt stark steigende Nachfrage angesichts der Weltwirtschaft als Treiber aus.
Unsicherheit und Krisenangst dagegen haben in den vergangenen Wochen eher zugenommen. Brexit, Grexit und die Flüchtlinge halten Europa in Atem, der Nahe Osten kommt nicht zur Ruhe, in den USA stehen Wahlen an. Gründe genug also für Unsicherheit und Skepsis. Aber: ist das wirklich alles so neu? Geht es nicht vielmehr um das Geschäft mit der Angst? Gerade bei Gold, Silber und Platin ist das anzunehmen. Hier nutzen die Propagandisten des Untergangs jede Gelegenheit, alte Krisen neu auf den Tisch zu bringen – und mit der neu angefachten Angst wieder zu verdienen.
An diesem Rohstoff verbrennen sich Anleger die Finger
Uwe Zimmer ist Vorstand der Vermögensverwaltung Meridio AG, Köln.