US-Baumwolle: Bodenbildung abgeschlossen?
Seit September 2014 versucht sich der Preis für US-Baumwolle an einer Bodenbildung. Diese könnte nun zum Abschluss gebracht worden sein. Damit sind eventuell Long-Positionen erwägenswert.
Seit September 2014 versucht sich der Preis für US-Baumwolle an einer Bodenbildung. Diese könnte nun zum Abschluss gebracht worden sein. Damit sind eventuell Long-Positionen erwägenswert.
Bei Baumwolle tut sich etwas. Nachdem der Preis des Dezember-Futures in den vergangenen Monaten im Bereich von etwa 61 bis 67 US-Cent seitwärts pendelte und damit einen potenziellen Boden formte, scheint dieser nun komplettiert. Mit dem dynamischen Anstieg in der Vorwoche kletterte der Preis über das Hoch der Formation. Gleichzeitig wurde der 200-Tage-EMA überschritten. Jüngst erfolgte ein zwischenzeitlicher Rücksetzer, was als Pullback gewertet werden kann. Die Abgaben wurden jedoch schnell wieder aufgeholt. Damit scheint der Ausbruch bestätigt worden zu sein. Daher können erste spekulative Long-Positionen in Erwägung gezogen werden. Ein mögliches mittelfristiges Ziel stellt das Zwischenhoch von Mai 2014 bei etwa 83 US-Cent dar.
Zuletzt ein stützender Faktor für die Preise von US-Baumwolle waren Spekulationen, wonach die US-Produktion im Wirtschaftsjahr 2015/16 (bis Ende Juli) geringer ausfallen konnte als erwartet. Zu den Gründen zählen die heftigen Regenfälle im Frühling in einigen wichtigen US-Anbauregionen – speziell in der größten, Texas. Zwar ist der Regen nach vier Jahren Dürre grundsätzlich ein Segen für die Region. Allerdings wurde dadurch die Aussaat verzögert. Das führte zu der Annahme, dass letztlich weniger Baumwolle gesät werden könnte, als eigentlich geplant. Eine geringere Anbaufläche muss zwar nicht zwangsläufig zu einer geringeren Ernte führen, erst einmal scheint jedoch darauf spekuliert zu werden, dass dadurch die Produktion in den USA 2015/16 nicht so hoch ausfallen könnte wie erwartet. Dadurch könnte sich wiederum der Überschuss zwischen Angebot und Nachfrage verringern. Eine diesbezüglich ebenfalls offene und entscheidende Frage ist jedoch, wie stark die Nachfrage aus dem Ausland ist. Schließlich wird der Großteil der US-Baumwolle ausgeführt. Eine abnehmende Kauflust, speziell aus China, könnte den Effekt eines eventuell geringeren Ausstoßes ausgleichen.