Nickel bricht aus
Bei den in der vergangenen Woche meist steigenden Rohstoffpreisen stachen die Industriemetalle besonders hervor. Vor allem Nickel zog kräftig an.
Zu Wochenbeginn stützte dabei sicherlich auch der zunächst schwächere US-Dollar, der im Wochenverlauf aber wieder Stärke zeigte. Nickel war im Vergleich zur Vorwoche dennoch deutlich fester, sodass es weitere Gründe für den jüngsten Aufwärtsimpuls geben muss. Geholfen haben dürften einerseits gute Konjunkturdaten aus den USA. Der New York Empire State Manufacturing Index, der die Geschäftstätigkeit im verarbeitenden Gewerbe des Distrikts misst, sprang im Februar auf 24,91 Punkte, nach 15,92 Zählern im Januar. Andererseits legten die Industrieproduktion im Januar sowie der Philadelphia Fed Index Februar stärker zu als erwartet. Alles zusammen stützte wohl die Annahme einer anhaltenden Konjunkturerholung in den USA, was somit auch die Rohstoffnachfrage ankurbeln dürfte. Dazu könnte auch China, für das im ersten Quartal mit einem Zuwachs der Wirtschaftsleistung von mehr als 11% gerechnet wird, seinen Teil beitragen. Der weltweit größte Verbraucher von Industriemetallen dürfte somit weiterhin einen hohen Bedarf haben. Dies gilt auch für Nickel.
Sinkende Bestände
Dazu passt, dass sich hier zuletzt die Lagerbestände leicht verringerten. Die Vorräte an der London Metal Exchange (LME) sind vom 10. bis zum 17. Februar von 166.356 auf 164.478 Tonnen gesunken. Zudem haben sich im Zeitraum 8. bis 15. Februar die Orders zur kurzfristigen Lieferung von 2.394 auf 5.460 Tonnen fast verdoppelt. Eine weitere zuletzt treibende Kraft für den Nickelpreis war wohl auch die Annahme einer starken Nachfrage aus der Stahlindustrie, die etwa 65% des weltweit gewonnenen Nickels verbraucht.
Technisch interessant
Der jüngste Anstieg führt zu einer charttechnisch interessanten Konstellation. Nickel ist über die seit dem Zwischenhoch im August 2009 auszumachende Abwärtstrendlinie geklettert und nimmt Anlauf auf das Hoch von 21.068 US-Dollar. Hier ist das nächste Kursziel anzusiedeln. Sollte ein Ausbruch darüber gelingen, könnte die nächste Hürde im Bereich von 25.000 US-Dollar in den Fokus rücken.