Nickelpreis rutscht noch unter sein Jahrzehnt-Krisentief
Rohstoffinvestments waren 2015 wahrlich nicht der Renner. Vor allem, wenn auf steigende Preise gesetzt wurde. Das gilt auch für Nickel. Das Industriemetall zählt zu den Rohstoffen mit den größten Kursverlusten. Im November rutschte der Preis sogar erstmals unter das Tief, das während der globalen Wirtschaftsflaute 2008/09 markiert wurde.
Rohstoffinvestments waren 2015, vorsichtig formuliert, nicht der Renner. Vor allem, wenn auf steigende Preise gesetzt wurde. Das gilt auch für Nickel. Das Industriemetall zählt zu den Rohstoffen mit den größten Kursverlusten. Im November rutschte der Preis sogar erstmals unter das Tief, das während der globalen Wirtschaftsflaute 2008/09 markiert wurde.
Um mehr als 40 Prozent ist der Nickelpreis 2015 gefallen. Innerhalb der übergeordneten langfristigen Abwärtsbewegung setzte er damit den Abwärtsimpuls fort, der sich seit dem Zwischenhoch im Mai 2014 gebildet hat. Seinerzeit kostete eine Tonne des Industriemetalls, das hauptsächlich zur Herstellung von Edelstahl genutzt wird, noch mehr als 21.000 US-Dollar. Zum Tief im November 2015 waren es 8.420 US-Dollar. Damit war das Krisentief 2008/09 von 8.808 US-Dollar unterschritten. Diese Marke wurde zwar zunächst schnell zurückerobert, das war jedoch nur von kurzer Dauer.
Der Preis fiel bald darauf abermals darunter, obgleich nennenswerter Verkaufsdruck ausblieb. Stattdessen bewegte sich der Kurs knapp unter der 8.808er-Marke seitwärts. Ist das vielleicht ein Indiz für einen bevorstehenden größeren Aufwärtsimpuls? Oder handelt es sich nur um eine Verschnaufpause, bevor die Abwärtsbewegung fortgesetzt wird? Charttechnisch betrachtet für Ersteres sprechen könnte ein Sprung über 9.300 US-Dollar, während das zweite Szenario bei einem Bruch des Novembertiefs denkbar ist.
Und wie sieht es fundamental aus? Gleich mehrere Faktoren bremsten 2015 den Nickelpreis. Dazu zählten der starke US-Dollar, vor allem aber die nachlassende Wachstumsdynamik der Weltwirtschaft, was die Aufwärtsdynamik bei der Nickelnachfrage dämpfte. Damit reichte das Angebot trotz rückläufiger Produktion mehr als aus, um den Bedarf zu stillen. Für 2016 prognostiziert die International Nickel Study Group nun ein Defizit, wobei ein Produktionsminus von 0,6 Prozent und ein Nachfrageplus von 3,2 Prozent zugrunde gelegt wird. Diese Annahmen sind jedoch mit großen Unsicherheiten verbunden. Aktuell gibt es damit keine handfesten Anhaltspunkte, die für in absehbarer Zeit nachhaltig deutlich steigende Nickelpreise sprechen.