Palladium: Katastrophen in Japan belasten
Die nicht abschätzbaren Auswirkungen von Erdbeben und Tsunami in Japan sowie der drohende nukleare Super-GAU brachten jüngst die Edelmetalle unter Druck, die vor allem in der Industrie benötigt werden. Kräftig verlor beispielsweise Palladium.
Das Edelmetall ist sehr reaktionsfreudig und wird daher vor allem als Katalysator zur Beschleunigung von chemischen Reaktionen genutzt. Haupteinsatzgebiet sind Abgaskatalysatoren, insbesondere für Fahrzeuge. Die verheerende Naturkatastrophe und der nukleare GAU in Japan nähren nun die Annahme, dass die Industrie der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft stark in Mitleidenschaft gezogen werden könnte. Einige große Konzerne wie die Autobauer Toyota, Honda und Suzuki schlossen in der vergangenen Woche bereits etliche Fabriken. Dies könnte zunächst einmal kurzfristig für eine geringere Nachfrage nach Rohstoffen wie auch Palladium sorgen. Entsprechend setzte der Preis seine ohnehin seit Ende Februar auszumachende Korrektur mit zunehmender Dynamik fort. Damit ging es bis zum Wochentief in der Spitze um mehr als 20% abwärts.
Gegenbewegung?
Der recht deutliche Abschlag wirft nun die Frage auf: War es das oder folgen weitere Abgaben? Dies könnte davon abhängen, ob die japanischen Konzerne ihre Produktion weiterhin drosseln müssen, weil nicht genügend Energie vorhanden ist. Auch könnte ein Super-GAU für weitere Einschränkungen sorgen. Unklar ist auch, ob es zu Lieferengpässen japanischer Produkte kommt und welchen Einfluss dies dann auf andere Volkswirtschaften hat. Entsprechend wird die weitere Entwicklung in Japan sicherlich eine große Rolle spielen. Charttechnisch betrachtet setzte Palladium jüngst auf dem 38,2%-Fibonacci-Retracement des großen Aufwärtsimpulses seit Mai 2010 von 682 US-Dollar auf. Hier verläuft zudem eine innere Aufwärtstrendlinie. Von dieser Unterstützung konnte sich der Preis erholen, sodass zumindest eine kurze Beruhigung vielleicht sogar größere Gegenbewegung denkbar ist. Sollten sich die Hiobsbotschaften indes fortsetzen, könnte die Haltezone schnell brechen und dann die Unterstützungen 593 und 571 US-Dollar in den Fokus rücken.