Palladium knackt Hürde
Der Preis für das Edelmetall Palladium hat in der vergangenen Woche eine charttechnische Hürde überwunden und ein Niveau erreicht wie seit Juni 2001 nicht mehr.
Sollte sich der Ausbruch als nachhaltig erweisen, wäre damit ein Long-Signal gegeben, das für weitere Zuwächse spräche. Die nächsten Hürden liegen bei etwa 700 und 760 US-Dollar. Ob sich der Preis gleich in diese Regionen aufmacht oder zunächst eine Pause einlegt, ist jedoch schwer vorherzusagen, könnte dies doch maßgeblich von der US-Notenbank (Fed) und der weiteren Entwicklung des US-Dollar abhängen.
Was macht der US-Dollar?
Bereits in den vergangenen Monaten wurde Palladium von den allgemein festen Edelmetallen gestützt, begünstigt von der anhaltenden Schwäche des US-Dollar. Jüngst erholte sich die US-Währung zwar etwas, die Edelmetalle präsentierten sich aber dennoch fest. Offenbar wirft die Sitzung der Fed in der nächsten Woche ihre Schatten voraus. Es wird erwartet, dass sie weitere geldpolitische Maßnahmen beschließt, um damit der Erholung der US-Wirtschaft unter die Arme zu greifen. Die Frage ist, ob der erwartete Beschluss den US-Dollar weiter schwächt oder ob dies bereits eingepreist wurde. Letzteres könnte die US-Währung zumindest kurzfristig erstarken lassen und somit die Edelmetalle und damit auch Palladium drücken. Mittel- bis langfristig könnten die Maßnahmen angesichts der Inflationsgefahren jedoch für anhaltendes Investoreninteresse im Edelmetallsektor sorgen.
Besser als der Rest
Daneben spielen bei Palladium auch fundamentale Punkte eine Rolle, die schon dafür sorgten, dass es im bisherigen Jahresverlauf 2010 besser abschnitt als Gold, Silber und Platin. Palladium wird in der Industrie benötigt, vor allem in Fahrzeugkatalysatoren. Und die weltweit steigenden Autoverkäufe 2010, insbesondere in China und Indien, sowie strengere Emissionsvorschriften trieben hier die physische Nachfrage. Zudem gibt es Angebotssorgen, beispielsweise wegen abnehmender Lagerbestände in Russland. Einige Analysten gehen davon aus, dass diese Faktoren auch im nächsten Jahr und darüber hinaus preistreibend wirken könnten.